Impfrisiko nüchtern betrachtet
Das Vertrauen in die Impfkampagne der Bundesregierung ist erschüttert. Vor allem weil seriöse Länder wie Dänemark Impfungen mit AstraZeneca und Johnson & Johnson stoppen. Was ist dran an den zahlreichen Meldungen über Komplikationen, Nebenwirkungen und Todesfälle der Covid-Impfstoffe?
Während die Bundesregierung alle Impfstoffe zunächst als sicher einstufte, stellten die Behörden nur Notzulassungen aus. Der Grund: Die Impfstoffe sind noch in der klinischen Erprobung. Noch immer liegen keine belastbaren Daten vor zur Sicherheit oder Wirksamkeit für Kinder und über 55-jährige, Schwangere, Autoimmunerkrankte oder auch zu Wechselwirkungen mit Medikamenten sowie zur Übertragung von Covid.
Echtzeit-Experiment
Die Virologin Sandra Ciesek stellte im Januar im NDR Podcast klar, dass die Massenimpfung ein „Real-Life“-Experiment ist, das „breitflächig in der älteren Bevölkerung“ zur Anwendung kommt. Die priorisierten Senioren sind also "Versuchskaninchen". Bemerkenswert ist, dass es zuvor noch nie gelungen war, einen Impfstoff gegen Coronaviren herzustellen. Die vier großen Impfstoffhersteller hatten bislang entweder noch nie einen solchen Impfstoff auf den Markt gebracht (Moderna und Johnson & Johnson) oder früher schon erhebliche Probleme (Pfizer und AstraZeneca).
Hohe Anzahl an Verdachtsfällen
Der 9. Sicherheitsbericht des offiziell zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) enthält alle Meldungen bis zum 2. April 2021. Bei AstraZeneca gab es 17.170 Meldungen, davon 1.375 schwer und 19 Todesfälle. Bei BioNTech gab es 12.409 Meldungen, davon 1.832 schwer und immerhin 321 Todesfälle. Insgesamt (über alle Impfstoffe) sind es 407 Todesfälle. Im Vergleich zu den Grippeimpfungen zeigt sich somit die hohe Unsicherheit des Covid-Impfstoffs: Über 20 Jahre gab es bei Grippeimpfungen nur 10 Todesfälle. Das ist 41mal weniger als bei Covid. Bei den schweren Nebenwirkungen sind es 6,4 mal so viele.
Im Verhältnis zu den geimpften Personen ist Moderna mit 0,62 schweren Nebenwirkungen pro 1.000 Impfdosen am unsichersten, gefolgt von AstraZeneca (0,46), das man wegen seiner Sinusvenenthrombosen für die unter 60-Jährigen verboten hat, und BioNTech mit 0,44. Somit wurden bei jedem 2.271ten mit BioNTech Geimpften schwere Nebenwirkungen klassifiziert.
Keine sterile Immunität
Nebenwirkungen wie Thrombosen besonders bei Jüngeren werfen somit eine Grundsatzfrage auf. Warum sollen sich die unter 50-jährigen dem nicht unerheblichen Impfrisiko aussetzen? Denn bis dato gibt es in dieser Altersgruppe "nur" 705 Todesfälle durch Corona. Die Impfkommission Stiko hat denn auch AstraZeneca für Jüngere ausgesetzt, nachdem man diesen Impfstoff zunächst wegen mangelnder Daten für die Älteren verboten hatte.
Auch Geimpfe erkranken und geben das Virus weiter. Wenn Geimpfte nun von Gesundheitsminister mit Sondervollmachten, Jens Spahn, mit Grundrechten wie Reisefreiheit „privilegiert“ werden sollen, dann ist das nicht gerechtfertigt. Die britische Regierung kommt in einer Bilanz zu dem Ergebnis, dass „der Wiederanstieg sowohl bei den Krankenhauseinweisungen als auch bei den Todesfällen von denjenigen dominiert wird, die zwei Dosen des Impfstoffs erhalten haben und etwa 60% bzw. 70% der aktuellen Welle ausmachen.“ Die Wirksamkeit ist gerade bei den Älteren nicht so hoch wie versprochen.
Fazit: Nach vier Monaten der Covid-Impfkampagne wird deutlich, dass noch keine Impfung derart viele Nebenwirkungen hatte. Das ist einerseits verständlich wegen der Kürze der Entwicklungszeit. Andererseits muss gerade vor diesem Hintergrund die Impfung eine individuelle Entscheidung bleiben. Ein Impfzwang durch die Hintertür ist grundrechtlich nicht akzeptabel.