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Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft läuft an

Industriezentren mit Umbau-Chancen

Symbolbild Wasserstoff. picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
Die Eskalation der Energie-Krise katapultiert den Energieträger Wasserstoff ins Rampenlicht. Das war auf dem Handelsblatt-Wasserstoffgipfel in Essen mit den Händen zu greifen. Die deutschen Unternehmen stehen in den Startlöchern, die Politik steht noch ein wenig planlos und regulatorisch bremsend am Rand. Der Zug wird aber Fahrt aufnehmen und ganze Industriezentren werden sich fundamental wandeln - und neue entstehen.

Der Einsatz von Wasserstoff wird die heutigen Industriezentren massiv verändern. Das ist eine wesentliche Erkenntnis, die FUCHSBRIEFE vom Wasserstoffgipfel aus Essen mitnehmen. Heute sind solche Zentren die größten Energieverbraucher - und zugleich stoßen sie das meiste CO2 aus. Das wird sich durch den Einsatz von Wasserstoff gravierend ändern. 

Die Produktion von Wasserstoff (auch dezentral mit erneuerbaren Energien) wird kombiniert mit neuen Nutzungen. Infolgedessen werden alte Industriezentren sich und ihre Produktionsabläufe neu organisieren, z. B. durch die H2-Produktion und Nutzung vor Ort. An anderen Orten, wo viel H2 produziert werden kann, werden neue Industriezentren entstehen (z. B. Küstenregionen, wegen des Windstroms). Sogar völlig neue Wirtschaftszweige könnten dann aufleben. Neben einer Umnutzung von LNG-Terminals, die gerade errichtet werden, um kurzfristig Erdgas zu importieren, werden Terminals für die Verarbeitung von Ammoniak und Wasserstoff benötigt. Dabei zählen natürlich Faktoren wie Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und Sicherheit.

Wasserstoff-Import wird Wachstumsmarkt

Ein Zukunftsmarkt wird der Import und Transport (Lagerung) von H2 sein. Schätzungen gehen davon aus, dass 70% bis 80% des Wasserstoffs per Pipeline oder Schiff importiert werden muss. Langfristig werden die Preise für fossile Energieträger wie Erdgas oder Öl den Markt für Wasserstoff positiv beeinflussen, da dieser in immer größeren Mengen zu immer günstigeren Preisen verfügbar sein wird. Ein Preis von 1 bis 2 US-Dollar pro Kilogramm gilt mittlerweile ab 2030 als sicher erreichbar. 

Ein riesiger Wachstumsmarkt dürfte der Bereich der Heizenergie werden. Die Frage ist: Wie wird das heute noch dominierende Erdgas ersetzt? Noch streiten sich die Parteien, ob die Wärmepumpe – die ja auch Strom benötigt – die beste Lösung ist. Die Alternative, alte Erdgasheizungen auf Wasserstoff umzustellen, wird dabei noch ausgeblendet. Wir erwarten, dass das nicht ewig so bleiben wird - auch wenn in Deutschland gerade nicht gerade der Technologie-Offenheit das Wort geredet wird. Hier bietet sich sogar eine Kombination mit Photovoltaik an. Denn der Strom vom eigenen Dach könnte in Batterien gespeichert und/oder per Elektrolyse in Wasserstoff gewandelt und dann zum Heizen (und für Warmwasser) eingesetzt werden. Die Politik wird dazu aber noch pragmatischer und weniger ideologisch denken und handeln müssen.

Regionen mit Visionen

In Deutschland könnte sich das Ruhrgebiet als Basis für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft entpuppen und entwickeln. Wichtig ist die Wertschöpfungskette, die mit der Nutzung von Wasserstoff vor Ort einhergeht. Die Schwerindustrie, aber auch die Chemie- und die Auto-Industrie und der Maschinenbau ziehen hier am gleichen Hebel - und in dieselbe Richtung.

Vorreiter-Unternehmen

ThyssenKrupp baut inzwischen Elektrolysekapazitäten für das Projekt NEOM in Saudi Arabien (2 GW) und für Shell in Rotterdam (200 MW) auf. Hintergrund: Die EU wird bis 2030 gut 10 Mio. Tonnen Wasserstoff selbst produzieren. Aber weitere 10 Mio. Tonnen wird Europa importieren müssen. Dafür sind etwa 100 GW an Elektrolysekapazität notwendig. ThyssenKrupp arbeitet daran, betont aber auch: "Wir müssen Geschwindigkeit gewinnen, damit uns nicht andere Regionen auf der Welt den Rang ablaufen."

Auch andere Unternehmen zeigen, dass Wasserstoff eine neuen deutsche Wachstumsstory werden kann. Beispiel Sunfire (400 Mitarbeiter, 700 MW Auftragsbestand). Verschiedene Elektrolyseurarten werden im Einsatz sein – vor allem die Druck-Alkaine-Elektrolyse, da diese als robust gilt und große Wasserstoffmengen produzieren kann. Schon heute steht aber die nächste Generation Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOFC) vor dem Markteintritt. Die produzieren Wasserstoff sehr effizient über die Ausnutzung von Umgebungshitze (Dampf) – mit Wirkungsgraden von über 80%.

Fazit: Deutschland hat große Chancen, vom Aufbau der globalen Wasserstoff-Wirtschaft zu profitieren. Hierzulande werden neue Industriezentren entstehen, andere dürften komplett umgebaut werden. Zahlreiche Industrien werden vom H2-Einsatz profitieren, völlig neue Lieferbeziehungen und Märkte werden entstehen.

Hinweis: Ausführliche Analysen und Empfehlungen zu Wasserstoff lesen Sie in "FUCHS H2-Invest", unserem Newsletter für Anlagechancen bei Wasserstoffaktien. Mehr Infos unter: https://www.fuchsbriefe.de/shop/briefe-im-abo/business/fuchs-h2-invest

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