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Statistisches Bundesamt will Umfragemüdigkeit auf jeden Fall angehen

Keine Lust auf Umfragen

Nicht nur in Deutschland wird es immer schwieriger, Menschen zu Auskünften bei Haushaltsumfragen zu bewegen. Das Statistische Bundesamt ist längst alarmiert. Denn mindere Datenqualität schafft Probleme für die Politik.

Immer weniger Menschen nehmen an freiwilligen Haushaltsumfragen teil. Dies bestätigte das Statistische Bundesamt auf Nachfrage gegenüber FUCHSBRIEFE. „Wir stellen eine Umfrage-Müdigkeit fest", sagte Kristina Kott aus dem Bereich Haushaltserhebung.

Das (wachsende) Problem: Die Daten aus Haushaltsumfragen müssen repräsentativ sind. Nur so lassen sich Aussagen über die gesamte Bevölkerung treffen. Für die Teilnahme an freiwilligen Umfragen wirbt das Statistische Bundesamt nun sogar auf Twitter. Auch will es daran arbeiten, die Umfragen komfortabler zu gestalten. Teilweise notieren die Befragten trotz Digitalisierung ihre Antworten noch mit Stift und Papier.

Geringe Auskunftbereitschaft trotz gesetzlicher Auskunftspflicht

Bestimmte Gruppen sind weniger auskunftsbereit als andere. Dazu zählen sehr arme und sehr reiche Menschen und auch Selbstständige. Dabei gibt es in Deutschland zum Teil eine gesetzliche Auskunftspflicht. Beim Mikrozensus – der sogenannten kleinen Volkszählung – wird eine Weigerung als Ordnungswidrigkeit behandelt. Es droht ein Bußgeld. Die Haushalte beim Mikrozensus werden zufällig ausgewählt.

Die Politik nutzt Haushaltsumfragen als Entscheidungsgrundlage. Zum Beispiel ermittelt das Statistische Bundesamt mit der Einkommens- und Verbraucherstichprobe den Preisindex. Der gibt an, wie sich typische Haushalts-Produkte verteuert haben. Daran orientiert sich u.a. der Hartz-IV-Regelsatz. Eine sinkende Teilnahme an den Umfragen kann zu falschen Ergebnissen führen – und somit zu Fehlentscheidungen der Politik.

Schleichender Rückgang

Unklar sind die Gründe für die sinkende Teilnahmebereitschaft. Schon seit mehreren Jahrzehnten beobachtet das Statistische Bundesamt den Trend. Kott spricht von einem „schleichenden Rückgang". Allerdings sei das Problem mittlerweile so groß, dass man es „auf jeden Fall" angehen müsse. Befragungsunwillige erklären sich meist mit „keine Lust", „keine Zeit" und „Ich mache grundsätzlich nicht bei Umfragen mit".

Auch in Großbritannien und den USA sinkt die Antwortrate bei Haushaltsumfragen. Bei der ökonomisch bedeutsamen „Labour Force Survey" in Großbritannien nahm der Rücklauf seit 2001 um 40% ab. Bei der amerikanischen „Current Population Survey" antworteten im selben Zeitraum 10% weniger.

Fazit:

Teilnahme-Verweigerer müssen künftig mit einem konsequenteren Vorgehen bei Pflicht-Umfragen rechnen.

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