Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3355
Herrschaft der Experten

Ohne Stimme

Bei Angstthemen wie Corona fehlt der Wirtschaft eine öffentliche Stimme. Copyright: Pixabay
Das Meinungsbild zu Corona wird vor allem durch das Robert Koch Institut geprägt. Obwohl es bei vielen Einschätzungen falsch lag. Die Wirtschaft hat den Angstszenarien inhaltlich kaum etwas entgegen zu setzen. Es rächt sich ein naiver Glaube an "objektive" Wissenschaft.

Das Hin und Her der Experten bei der Corona Krise erschüttert den Glauben an die Expertokratie. Wirtschaft und Gesellschaft müssen eine beispiellose Rezession und Einschränkungen ihrer Grundrechte hinnehmen, ohne dem inhaltlich viel entgegen setzen zu können. Die Politik versteckt sich hinter Virologen wie dem Charité Direktor Christian Drosten oder dem Robert Koch Institut (RKI), und hält kritische Meinungen für „Öffnungsdiskussions-Orgien“.

Das RKI hat diese Rolle besonders bereitwillig angenommen. Es lag aber mit seinen Einschätzungen mehrfach derart daneben und widersprach sich binnen Wochen so häufig, dass der Glaube an seine Kompetenz schwer erschüttert ist. Doch anders als bei Finanz- oder Politikkrisen ist die Wirtschaft kaum sprachfähig. Das RKI dominiert das Meinungsbild, trotz herber Fehleinschätzungen.

Vom Verharmloser zum Panikmacher

So trat das RKI zunächst als großer Verharmloser auf und meinte im Januar, Einreisekontrollen seien unnötig, Corona werde außerhalb Chinas keine große Rolle spielen. Nun kommt niemand mehr ins Land und die Reisefreiheit ist massiv eingeschränkt. Im März schwenkte das RKI auf Panikmache um und sagte „mindestens 300.000 deutsche Todesfälle“ voraus. Drei Tage später erfolgte der Lockdown. Mit bislang 6.400 „Toten“ sind wir vom Horrorszenario des RKI weit entfernt.

Die Corona Statistik des RKI verzeichnet die Realität und verstärkt die Ängste. Statt die tatsächliche Zahl der Infizierten anzugeben, ist es die viel niedrigere Zahl der positiv Getesteten. Im Vergleich zu den Sterbefällen suggeriert das eine große Gefährdung. Um die Zahl der Infizierten zu ermitteln, müsste das RKI lediglich eine repräsentative Basistestung durchführen. Das RKI fordert zwar eine solche Studie, plant aber selbst keine. Damit steuert die Corona-Politik im Blindflug. Wie soll ein Tracking Infizierter funktionieren, wenn man 90% der Infizierten gar nicht kennt.

Richtungswechsel je nach Opportunität

Auch die Definition der Corona-Toten überzeichnet die Gefährlichkeit des Virus. Corona-Tote müssen gar nicht krank sein, sondern nur infiziert. Die Mehrzahl der hochbetagten Infizierten wird so zu Corona-Toten gemacht, obwohl sie überwiegend an anderen Leiden verstarben. Lange sprach sich das RKI gegen klärende Obduktionen aus.

Eine klare Strategie hat das RKI nicht. Es folgt den Richtungswechseln der Regierung, die mal die Verdopplungszahl der Fälle, mal eine niedrige Reproduktionszahl der Ansteckungen als Zielmarke für Lockerungen verkündet. FDP Politker Kubiki spricht von politisch motivierten Zahlen des RKI. Der R-Wert des RKI steigt ausgerechnet zur Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten, bei der vor weiteren Lockerungen gewarnt werden soll. Auch in Detailfragen wechselt das RKI seine Meinung nach politischer Opportunität. Zunächst hielt es nicht viel von Masken, nun gibt es eine Maskenpflicht in Bussen und Geschäften. Das RKI war zunächst auch skeptisch, Spielplätze und Schulen zu schließen, dann wurden sie dicht gemacht.

Wirtschaft ist nicht sprachfähig

All diese Entscheidungen haben massive wirtschaftliche und persönliche Konsequenzen. Das RKI gibt dazu seinen „wissenschaftlichen“ Segen. Die Wirtschaft hat dem nichts entgegen zu setzen. Die Vermutung, Universitätsprofessoren oder staatliche Institute würde „objektive Erkenntnisse“ verkünden, stellt sich in der Corona Krise als naiv heraus.

Fazit: Bei Angstthemen wie Corona, aber auch beim Klimawandel, fehlt der Wirtschaft eine öffentliche Stimme. Die Grünen stehen besser da: Sie können sich auf eine breite Palette von NGOs verlassen.

Meist gelesene Artikel
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
  • Fuchs plus
  • Die versteckten Risiken für die Weltwirtschaft

Wachsenden Herausforderungen für Schwellenländer

Global nähert sich der Schuldenstand 2024 rapide den 325 Billionen US-Dollar an. Das ist ein Anstieg von 260 Billionen US-Dollar vor der Pandemie. Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die staatliche Kreditaufnahme getrieben. In den G7-Ländern übersteigt die Staatsverschuldung heute 130 % des BIP. Das ist die doppelte Schuldenquote aus dem Jahr 2000 (65 %). Probleme dürften vor allem Schwellenländer bekommen.
  • Sechs Großmeister, sieben Meister

Ratingtabelle Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25

Vom Unbedarften zum Großmeister - FUCHS|RICHTER-Rating Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25 © Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit DALL*E
Die Ratingtabelle zu „Nachhaltigkeit im Private Banking“ umfasst inzwischen 38 Institute (Vorjahr 36). Die Anzahl der «Großmeister» hat sich von drei auf sechs verdoppelt. Die Anzahl der Meister ist dafür von 9 auf 7 zurückgegangen. Somit gibt es nur einen Aufrücker ins Top-Segment, das jetzt 13 Anbieter umfasst.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl (WTI): Preisrutsch trotz knapper werdendem Angebot

Einbrechende Ölpreise

Der Ölpreis steht massiv unter Druck und ist um etwa 11% gefallen. Vor dem Hintergrund eines knapper werdenden Angebots ist der Ölpreisrutsch erstaunlich.
  • Fuchs plus
  • Produktion von Kupfererzen rückläufig: Minenkonzerne in Sambia wollen gegensteuern

Stagnierende Kupferproduktion

Die Kupferproduktion aus Erzen ist in den vergangenen Monaten stärker gestiegen als die Produktion der Erze. In den folgenden Monaten dürfte das dazu führen, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer nur verhalten vorankommt.
  • Fuchs plus
  • 132 Basispunkte Unterschied: Warum Bankkredite oft die bessere Wahl sind

Bankkredite sind günstiger als Anleihen – Privatinvestoren sollten das nutzen

Wer in Unternehmen investiert, sollte genau prüfen, ob diese vorrangig Kredite oder Anleihen nutzen. Unternehmen, die stark auf Anleihen setzen, sind anfälliger für Zinsschwankungen. Das könnte sich negativ auf das Wachstum und die Renditen der Anleger auswirken.
Zum Seitenanfang