Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3193
Herrschaft der Experten

Ohne Stimme

Bei Angstthemen wie Corona fehlt der Wirtschaft eine öffentliche Stimme. Copyright: Pixabay
Das Meinungsbild zu Corona wird vor allem durch das Robert Koch Institut geprägt. Obwohl es bei vielen Einschätzungen falsch lag. Die Wirtschaft hat den Angstszenarien inhaltlich kaum etwas entgegen zu setzen. Es rächt sich ein naiver Glaube an "objektive" Wissenschaft.

Das Hin und Her der Experten bei der Corona Krise erschüttert den Glauben an die Expertokratie. Wirtschaft und Gesellschaft müssen eine beispiellose Rezession und Einschränkungen ihrer Grundrechte hinnehmen, ohne dem inhaltlich viel entgegen setzen zu können. Die Politik versteckt sich hinter Virologen wie dem Charité Direktor Christian Drosten oder dem Robert Koch Institut (RKI), und hält kritische Meinungen für „Öffnungsdiskussions-Orgien“.

Das RKI hat diese Rolle besonders bereitwillig angenommen. Es lag aber mit seinen Einschätzungen mehrfach derart daneben und widersprach sich binnen Wochen so häufig, dass der Glaube an seine Kompetenz schwer erschüttert ist. Doch anders als bei Finanz- oder Politikkrisen ist die Wirtschaft kaum sprachfähig. Das RKI dominiert das Meinungsbild, trotz herber Fehleinschätzungen.

Vom Verharmloser zum Panikmacher

So trat das RKI zunächst als großer Verharmloser auf und meinte im Januar, Einreisekontrollen seien unnötig, Corona werde außerhalb Chinas keine große Rolle spielen. Nun kommt niemand mehr ins Land und die Reisefreiheit ist massiv eingeschränkt. Im März schwenkte das RKI auf Panikmache um und sagte „mindestens 300.000 deutsche Todesfälle“ voraus. Drei Tage später erfolgte der Lockdown. Mit bislang 6.400 „Toten“ sind wir vom Horrorszenario des RKI weit entfernt.

Die Corona Statistik des RKI verzeichnet die Realität und verstärkt die Ängste. Statt die tatsächliche Zahl der Infizierten anzugeben, ist es die viel niedrigere Zahl der positiv Getesteten. Im Vergleich zu den Sterbefällen suggeriert das eine große Gefährdung. Um die Zahl der Infizierten zu ermitteln, müsste das RKI lediglich eine repräsentative Basistestung durchführen. Das RKI fordert zwar eine solche Studie, plant aber selbst keine. Damit steuert die Corona-Politik im Blindflug. Wie soll ein Tracking Infizierter funktionieren, wenn man 90% der Infizierten gar nicht kennt.

Richtungswechsel je nach Opportunität

Auch die Definition der Corona-Toten überzeichnet die Gefährlichkeit des Virus. Corona-Tote müssen gar nicht krank sein, sondern nur infiziert. Die Mehrzahl der hochbetagten Infizierten wird so zu Corona-Toten gemacht, obwohl sie überwiegend an anderen Leiden verstarben. Lange sprach sich das RKI gegen klärende Obduktionen aus.

Eine klare Strategie hat das RKI nicht. Es folgt den Richtungswechseln der Regierung, die mal die Verdopplungszahl der Fälle, mal eine niedrige Reproduktionszahl der Ansteckungen als Zielmarke für Lockerungen verkündet. FDP Politker Kubiki spricht von politisch motivierten Zahlen des RKI. Der R-Wert des RKI steigt ausgerechnet zur Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten, bei der vor weiteren Lockerungen gewarnt werden soll. Auch in Detailfragen wechselt das RKI seine Meinung nach politischer Opportunität. Zunächst hielt es nicht viel von Masken, nun gibt es eine Maskenpflicht in Bussen und Geschäften. Das RKI war zunächst auch skeptisch, Spielplätze und Schulen zu schließen, dann wurden sie dicht gemacht.

Wirtschaft ist nicht sprachfähig

All diese Entscheidungen haben massive wirtschaftliche und persönliche Konsequenzen. Das RKI gibt dazu seinen „wissenschaftlichen“ Segen. Die Wirtschaft hat dem nichts entgegen zu setzen. Die Vermutung, Universitätsprofessoren oder staatliche Institute würde „objektive Erkenntnisse“ verkünden, stellt sich in der Corona Krise als naiv heraus.

Fazit: Bei Angstthemen wie Corona, aber auch beim Klimawandel, fehlt der Wirtschaft eine öffentliche Stimme. Die Grünen stehen besser da: Sie können sich auf eine breite Palette von NGOs verlassen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geld-Podcast, Teil 31

Welche Versicherungen notwendig sind

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Bevor die Bundesbürger ein Vermögen aufbauen können, müssen sie die finanziellen Folgen der Lebensrisiken absichern. In der 31. Episode des Geldtipp-Podcasts diskutieren Pferdchen und Fuchs, welche Versicherungen sinnvoll sind, auf welche Policen verzichtet werden kann und wie sie sich selbst abgesichert haben.
  • 20. Private Banking Gipfel 2023

In drei Etappen zum Olymp des Private Bankings

Der Weg zum (Private Banking Gipfel). © envato elements, Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit Photoshop (KI)
Am 20. November 2023 findet im SpringerNature Verlagshaus in Berlin der 20. Private Banking Gipfel statt. Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz lädt die Spitzenvertreter der Private Banking Branche zur Preisverleihung und zum nachfolgenden Get Together in die Bibliothek des internationalen Verlagskonzerns SpringerNature. Dr. Ulrich Vest, Hausherr und CFO von SpringerNature, wird ein Grußwort sprechen.
  • Standpunkt: Ein Kanzler muss handeln, nicht lamentieren

Wir brauchen gutes Regieren, keinen "Deutschland-Pakt"

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. @ Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Olaf Scholz muss handeln, statt andere aufzurufen, ihn zu unterstützen. Er ist der Kanzler. Nur wer Entscheidungen trifft und selbst verantwortet, der führt. Und wenn er klug und richtig entscheidet, dann folgen ihm die Wähler auch. Das kann, das sollte Scholz niemand abnehmen, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gute-Laune-Nachrichten vom 02. Oktober 2023

Arbeitsmarkt weiterhin stark

Der Arbeitsmarkt zeigt weiterhin kein Anzeichen von Schwäche. Die Erwerbstätigkeit steigt und auch die Unternehmen wollen mehr Leute einstellen. Gute Nachrichten gibt es auch von der Inflation und dem Klimaschutz.
  • Fuchs plus
  • Höhere Produktivität oder höhere Arbeitslosigkeit

Widersprüche in den Aussagen der Fed

Schriftzug Federal Reserve am Gebäude der US-Notenbank. © Federal Reserve Board Photo Gallery 2023
Die Fed glaubt, erst einmal genug getan zu haben, um die Inflation zu dämpfen. Doch ihre eigenen Wirtschaftsprognosen sprechen eine andere Sprache.
  • Fuchs plus
  • Kryptowährungen entwickeln sich im Hintergrund weiter

Gute Fundamentaldaten für Bitcoin und Ethereum

Mehrere Bitcoin im Vordergrund, Börsenchart im Hintergrund. © Bildwerk / stock.adobe.com
Um die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum ist es in jüngster Zeit ruhiger geworden. FUCHS-Devisen analysiert den aktuellen Kursverlauf und zeigt die fundamentalen Entwicklungen auf, die die Kryptowährungen in den kommenden Wochen und Monaten beeinflussen werden.
Zum Seitenanfang