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Wählerwanderung zur AfD

Oppermanns Ablenkungsmanöver

Die AfD zieht die Wähler an, die bei wichtigen Themen Alternativen vermissen. Dabei ist die Wählerschaft bunt gemischt.
Der Vorwurf von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann an die Union, als Hebamme der AfD zu fungieren, ist falsch. Das Wählerpotenzial der Rechten speist sich aus allen etablierten Parteien. Das gemeinsame Merkmal: Sie sind gegen die Regierung und im aktuellen Fall angesichts der Flüchtlingslage auch gegen die die Regierungspolitik mittragende Opposition. Bei der Europawahl im Mai 2014 verlor die CDU überdurchschnittlich. Damals ging es gegen den Euro. Angela Merkel wurde für die Eurorettungspolitik verantwortlich gemacht. Die AfD-Wähler waren seinerzeit ein starker Block gut situierter, kritischer Akademiker. Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Thüringen 2014 wanderten die Wähler der Linken zur AfD ab. In Potsdam, weil die Linke mitregierte und in Thüringen, weil sie regieren wollte. Die Linke verlor so ihre Funktion als Protestpartei. Gering ausgebildete, schlecht verdienende ältere Männer stimmten laut Forsa deshalb für die AfD und nicht mehr die Linke. Die aktuelle AfD ist die Partei der kleinen Leute. Das sind eher SPD- als CDU-Wähler. Angesichts des im Vordergrund stehenden Flüchtlingsthemas richtet sich der Protest gegen alle im Bundestag vertretenen Parteien – ob links oder rechts, mutmaßt Forsa auf Anfrage. Das reicht aus heutiger Sicht bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt (jüngste Umfrage: 13,5%) für ein zweistelliges Ergebnis und in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (je 7%) für den Einzug in den Landtag aus.

Fazit: Das Protestpotenzial gegen die Flüchtlingspolitik aller etablierten Parteien in Deutschland bietet im Augenblick eine ausreichende Wählerbasis für die AfD. Oppermanns Vorwurf ist also ein taktisches Ablenkungsmanöver.

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