Die Zukunft des Personen- und Güterverkehrs liegt im Wasserstoff-Auto. Elektroautos werden zwar von der Politik propagiert. Sie werden aber stark überschätzt. Deutlich bessere Chancen haben Brennstoffzellenautos, also mit Wasserstoff betriebene E-Autos.
Das glauben die fast 1.000 wichtigsten Automanager aller großen und global aktiven Autokonzerne und ihrer Zulieferer. In einer Umfrage der Beratungsgesellschaft KPMG gaben 78% der Branchenmanager an, dass sich reine E-Autos wegen der erheblichen Probleme bei der Schaffung der nötigen Ladeinfrastruktur nicht am Markt durchsetzen werden.
Brennstoffzellenautos (H2-Fahrzeuge) können deutlich einfacher in das bestehende Verkehrssystem integriert werden. Das bestätigt uns das unabhängige und gemeinnützige Reiner-Lemoine-Institut. Demnach benötigen reine E-Autos zwar insgesamt weniger Energie als Wasserstoff-Fahrzeuge. Aber: Für H2-Fahrzeuge ist kein weitgehender Stromnetzausbau erforderlich. Zudem müssen viel weniger Stromspeicher gebaut werden. Denn überschüssiger Strom kann per Elektrolyse in Wasserstoff gewandelt und leichter gespeichert werden. Das ermöglicht auch eine flexiblere Abnahme und Verteilung. Somit sind Stromangebot und -nachfrage leichter zu koordinieren.
Ein Vorteil ist, dass sich die H2-Technik auch in großen Fahrzeugen einsetzen lässt. Damit können Busse und LKW mit diesem Antrieb ausgerüstet werden. Beim reinen Elektroantrieb ist das wegen der Speicherkapazitäten nicht möglich.
Der entscheidende Engpass ist auch für die H2-Fahrzeuge die Tankstellen-Infrastruktur. Bisher gibt es nur 40 H2-Tankstellen in Deutschland (20 öffentliche). Allerdings sollen bis 2018 mindestens 100 Zapfstellen errichtet werden, bis 2023 dann mindestens 400. Daran arbeitet das Firmenkonsortium H2 Mobility Deutschland (u.a. Daimler, Linde, Shell, Total).
Außerdem fördert Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Technik mit 511 Mio. Euro. Die Anschaffung von (noch zu teuren) H2-PKW ist übrigens mit der E-Auto-Prämie ebenfalls begünstigt.
China fährt mit H2 vorweg. Dort wird in Kooperation mit der kanadischen Ballard Power gerade eine Fabrik für 6.000 H2-Busse errichtet. Die Kapazität des Werks soll 2018 auf bis zu 10.000 Busse ausgebaut werden. Schon heute setzt das Reich der Mitte im ÖPNV auf H2-Busse. Diese wurden bisher in Kanada gekauft.
Fazit: Die H2-Technik wird unterschätzt. Vor allem Automanager räumen ihr wegen ihrer besseren Integrationsmöglichkeiten größere Erfolgs-Chancen als reinen E-Mobilen ein. Welche Technik sich im Massenmarkt durchsetzen wird, dürfte im Flottenverkehr (Busse, LKW) entschieden werden. Reine E-Autos dürften ihre Nische im Kurzstreckenbetrieb finden.