Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1671
Tarifpolitik

Raue Zeiten nahen

Die Tarifrunde 2015 wird härter als die vergangene. Schwächere Wirtschaftsaussichten als erwartet sorgen für mehr Druck im Kessel.
Die Tarifverhandlungen 2015 werden härter als die vorangegangenen. Die großen Industriegewerkschaften wollen neben „Barem“ zusätzliche Vergünstigungen. Im öffentlichen Dienst läuten die Verhandlungen mit den Bundesländern das Tarifjahr ein. Die Knackpunkte in den Verhandlungen lauten: Die IG Metall will die Einführung eines Rechtes auf Teilzeitarbeit in Kombination mit Fortbildung. Sperrten sich die Arbeitgeber, so hören wir aus den Konzernen im Südwesten (Daimler, Bosch), gäbe es keine Einigung. Im Gegensatz zum bisherigen Qualifizierungsvertrag sollen die individuellen Rechte der Arbeitnehmer gestärkt werden, nicht die Interessen der Betriebe an Weiterbildung. Die Arbeitgeber lehnen dies ab. Verdi will den Einkommensrückstand in den Ländern gegenüber dem Bund aufholen. Lag doch der Länder-Tarifabschluss 2013 niedriger als der für Kommunen und Bund 2014. Der Grund: Verdi setzte gegenüber Schäuble & Co. einen Sockelbetrag durch. Dieser bescherte den Bundesangestellten statt durchschnittlich 5,4% (auf zwei Jahre) einen Zuwachs von mehr als 7%. Diese Komponente sorgt künftig für entsprechend höhere Einkommen auch bei bloß prozentualen Anhebungen. Diesen „Rückstand“ will Verdi jetzt in den Ländern aufholen. Die Arbeitgeberseite diskutiert über die Tariflaufzeiten. Längere Fristen für die Tarife wirkten sich bis 2011 kostengünstig aus. 2012/13 dagegen waren die vereinbarten Anhebungen für die wirtschaftliche Entwicklung zu hoch. Die Gretchenfrage lautet: längerfristige Kalkulationssicherheit oder kurzfristiges Reagieren-Können bspw. auf die labile Konjunktur. Die Antwort fällt von Branche zu Branche unterschiedlich aus. Auf jeden Fall wird auch 2015 im Durchschnitt der Tarifanhebungen eine 3 vor dem Komma stehen. In diesem Jahr waren es 3,1%. Das bedeutete angesichts der Preissteigerungsrate um 1% ein solides Realwachstum für die Beschäftigten. Nächstes Jahr wird es bei anziehenden Inflationsraten – die Gemeinschaftsdiagnose der Institute rechnet mit 1,4% – weniger. Entsprechend geringer steigt die Binnennachfrage.

Fazit: Die Lohnpolitik setzt trotz ausbleibendem Wirtschaftswachstum auf ein Weiter-so. Das wird die Gewinne unter Druck setzen und die Investitionsbereitschaft im Inland schmälern.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Serie: Best Practice in Unternehmen (13)

Firmengelände nachhaltig aufwerten

Symbolbild Nachhaltigkeit im Unternehmen © BillionPhotos.com / stock.adobe.com
Viele Unternehmen haben große Außenanlagen, die sie nachhaltig aufwerten könnten. Das kann den Wert der Flächen erhöhen, aber noch viel weitreichendere positive Folgen haben. Ein preisgekröntes Praxisbeispiel zeigt, wie Unternehmen das erreichen können.
  • Fuchs plus
  • Rohstoff-Riese Rio Tinto profitiert von der Energiewende

Aktie von Rio Tinto mit Kupfer-Turbo

RT-Pilbara-hat © Rio Tinto 2022. All Rights Reserved.
Rio Tinto ist ein Rohstoff-Riese, den Anleger im Depot haben sollten. Das Unternehmen ist breit aufgestellt, fokussiert derzeit aber stark auf Kupfer. Das Metall hat eine besondere Bedeutung aufgrund der Energiewende. Dem Unternehmen könnte das erhebliche Skalen-Effekte bringen und die Aktie antreiben.
  • Fuchs plus
  • BHP Group baut Geschäft zu Batteriemetallen hin um

Aktie der BHP Group ist preiswert

BHP baut sein Geschäft konsequent um. Im Fokus stehen vor allem Batteriemetalle, von denen sich das Unternehmen künftig noch bessere Geschäfte erhofft. Die Aktie klettert auch während des Geschäftsumbaus weiter nach oben und notiert fast auf Allzeithoch. Fundamental betrachtet sieht das Bild jedoch anders aus.
Zum Seitenanfang