Renten-Grummeln an der Basis
Bei einfachen Gewerkschaftsmitgliedern kommen Mütterrente und Rente mit 63 nicht gut an.
Bei einfachen Gewerkschaftsmitgliedern kommen Mütterrente und Rente mit 63 nicht gut an. In vielen Stellungnahmen gegenüber FUCHS erfährt die Bevorzugung von ohnehin privilegierten Personengruppen besondere Kritik. Im Einzelnen heißt es: Die Mütterrente komme bei den wirklich Einkommensschwachen nicht an (FB vom 30.1.). Die Rente mit 63 Jahren bevorzuge jene, die ohnehin gut verdient hätten und zumindest nicht lange arbeitslos waren. Besonders sauer ist die Gewerkschaftsbasis, dass diese Wohltaten vollständig aus der Rentenkasse finanziert werden. „Da bekommt die Ehefrau eines A15-Beamten Mütterrente, beide haben aber nie eingezahlt“, empört sich ein Gewerkschafter. Dass die Rentner durch niedrigere Rentenanhebungen die Reform mitfinanzieren müssten, wird ebenfalls kritisiert. Diesen Aufwand hätte man gern beim Steuerzahler gesehen. Uneingeschränkten Beifall findet dagegen der Mindestlohn. Der Abstand zu Hartz-IV müsse vergrößert werden, heißt es. Das Risiko wegfallender Arbeitsplätze sehen die Gewerkschafter durchaus. „Es werden aber nicht so viele sein wie von der Wirtschaft behauptet“, glauben sie.
Fazit: Je mehr Gewerkschafter das Kleingedruckte in den Gesetzen der Arbeitsministerin lesen, desto weniger kann die SPD bei ihnen punkten. Auch die jüngsten Umfragen belegen dies.