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Regionalentwicklung: Das Comeback des Pott

Ruhrgebiet am Beginn eines neuen Aufschwungs

Das Ruhrgebiet kommt nach 50 Jahren Strukturwandel aus der Krise. Das zeigt das IW-Städteranking. Darin werden 51 Kriterien untersucht. In diesem Jahr gelang einigen Städten aus dem "Ruhrpott" ein starker Aufstieg, nachdem sie über Jahre auf die letzten Plätze abonniert waren. Eine neue Gründerszene hat daran wesentlichen Anteil.

Nach 50 Jahren Strukturwandel steht das Ruhrgebiet am Anfang eines neuen Aufschwungs. Das Ruhrgebiet steht derzeit dort, wo Berlin und Leipzig Anfang der 2000er Jahre standen. Die wirtschaftliche Basis bilden inzwischen Unternehmen aus den Branchen Handel, Maschinenbau oder Versicherung. Stahl spielt keine große Rolle mehr. Auch die auslaufende Kohleverstromung ist zu unbedeutend, um eine neue Krise auszulösen.

Das Städteranking des Instituts der deutschen Wirtschaft, IW platziert daher zahlreiche Ruhrgebitssädte höher als noch vor Jahren. Das Kölner Wirtschaftsforschungsinstitut untersucht seit 15 Jahren 51 verschiedene Kriterien. Die Kriterien reichen von solchen, die den Immobilienmarkt bewerten, über Lebensqualität bis zu Indikatoren für die Wirtschaftskraft. Am Ende werden die 71 deutschen Großstädte in einer Rangfolge bewertet. Auf den ersten Plätzen landen seit Jahren München und süddeutsche Städte, sowie Berlin (im Dynamikranking).

Ruhrgebietsstädte springen im Ranking nach vorne

Bisher waren die Ruhrgebietsstädte auf die letzten Plätze abonniert. Oberhausen verbesserte sich vom drittletzten Platz 2019 um 13 Ränge (von Platz 68 auf 55). Duisburg vom vorletzten auf Rang 61. Herne verbesserte sich wie Bochum um acht Plätze. Dortmund stieg um zehn Plätze ins oberste Drittel des Rankings und Essen stieg immerhin um fünf Plätze auf Rang 50. Beim IW geht man davon aus, dass es ein längerfristig anhaltender Trend ist.

Gründungen aus Universitäten heraus entfachen neue Wirtschafts-Dynamik

Die Universitäten bilden den Keim für Neugründungen, die eine neue Dynamik entfachen. Die erst 2003 gebildete Universität Duisburg-Essen belegt beim Times Higher Education-Index Rang 194, die Ruhr-Universität Bochum kommt unter die ersten 300. Wichtiger noch sind die Spezialisierungen, etwa Cybersicherheit in Bochum. Technologiegründungen werden gefördert. Niedrige Mieten vereinfachen die Gründung aus der Universität heraus und ziehen junge Menschen an. Die Städte stehen Menschen aus aller Welt offen gegenüber.

Entwicklung könnte von der Politik verstärkt werden

Die Entwicklung ist für die nächsten Jahre selbst tragend. Aber um ein dauerhafter Erfolg zu werden, ist die Unterstützung der Politik wichtig. Problemviertel wie Duisburg-Marxloh oder Dortmund-Nord benötigen weiterhin viel Aufmerksamkeit von Polizei und Sozialarbeitern, um Kriminalität und Drogenprobleme zu überwinden. Die hohe Verschuldung verstärkt das im Ruhrgebiet ohnehin problematische Kirchturmdenken. Denn es zwingt die Städte, jede mögliche Ansiedlung zu nutzen, statt sich strategisch mit Nachbarstädten abzusprechen. Eine vom Bundesfinanzministerium angedachte Entschuldung könnte auch die extrem hohen Gewerbesteuerhebesätze sinken lassen.

Fazit: Das Ruhrgebiet kommt nach Jahrzehnten mit schweren Wirtschaftsproblemen aus der Krise.
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