Russische Arbeitgeber und Angestellte betroffen
Russische Inhaber von Unternehmen und Arbeitgeber mit russischen Mitarbeitern kommen durch die Russland-Sanktionen unter Druck. Derzeit versenden alle deutschen Banken Briefe an alle russischen Staatsbürger mit Konten oder Depots. FUCHS liegt ein solcher Brief vor. Die Empfänger werden in den Schreiben auf die EU-Finanzsanktionen gegen Russland hingewiesen. Diese haben auch zur Folge, dass die Konten und Depots russischer Staatsbürger bei deutschen Banken für Zahlungseingänge gesperrt werden können. Davon direkt betroffen sind mindestens 250.000 Russen und etwa 1.700 Unternehmen mit russischen Eigentümern.
Banken können Konten von Russen in Deutschland sperren
Die Regelung besagt, dass eine Kapitalgrenze von 100.000 Euro für alle Konten und Depots gilt. Da die Banken aber garantieren müssen, dass es nach einer Überweisung nicht zu einer Überschreitung dieser Grenze kommt, gehen die Geldhäuser auf Nummer sicher. Sie sperren die Konten auch bei deutlich geringeren Kontoständen. Das gilt ab sofort.
Es gibt für russische Staatsbürger nur einen Weg, die eigenen Konten und Depots für Zahlungen offenzuhalten. Sie müssen der Bank eine andere EU-Staatsbürgerschaft nachweisen oder einen Aufenthaltstitel vorlegen.
Risiko begrenzter Aufenthaltstitel
Das Praxis-Problem: Viele in Deutschland ansässige und in Unternehmen beschäftigte Russen haben nur befristete Aufenthaltstitel. Die haben oft eine Dauer von in der Regel ein bis maximal drei Jahren. Denn die deutschen Ausländerbehörden sind seit Jahren sehr restriktiv bei der Vergabe solcher Titel – selbst wenn die Russen schon lange in Deutschland leben und arbeiten.