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Ergebnis der Saarland-Wahl

Saarland-Wahl zeigt: Wähler wollen keine Experimente

Die Saarland-Wahl hatte Signalcharakter für den Bund. Die zeitweise verunsicherte Union kann daraus wichtige Schlüsse ziehen. Das gilt jedoch auch für die anderen Parteien.
Nach der Saarlandwahl kennt die Union ihre Strategie für die Bundestagswahl. Sie heißt, weiter auf Kanzlerin Angela Merkels ruhige Raute zu setzen, also: keine Experimente. Das Thema Sicherheit spielen. Und die Angst vor Rot-Rot-Grün schüren. Damit wird die Union wieder stärkste Kraft im Bund. Merkel soll – trotz Flüchtlingskrise – als berechenbare Staatsfrau verkauft werden. Anders als so mancher Kommentator glauben wir, dass das am Ende reicht. Der Kandidat der SPD, Martin Schulz, wird in die linke Ecke gedrängt. Denn eine linke Regierung, so viel weiß man jetzt im Adenauerhaus noch sicherer, ist ein „rotes Tuch“ für das Gros der bundesdeutschen Wähler. Und auch das weiß man: Auf die Köpfe kommt es an. Das hatte Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz bewiesen, jetzt Annegret Kramp-Karenbauer im Saarland. Der Effekt wurde von den Umfrageinstituten – nicht zum ersten Mal – unterschätzt. Keine Charismatiker, sondern Pragmatiker sind beim Wähler gefragt. Hannelore Kraft wird es – so destaströs auch die Bilanz der rot-grünen Regierung dort ausfällt – in NRW belegen. Eines vergisst die Union bei dieser Rechnung ebenfalls nicht: Martin Schulz stand im Saarland nicht zur Wahl. Deswegen hängt man den ausgebliebenen Schulz-Effekt auch nicht so hoch. Für die übrigen Parteien lassen sich aus der Saarland-Wahl ebenfalls Schlüsse ziehen. Die Grünen haben es am schwersten. Sie haben kein zugkräftiges Führungsgespann, ihnen fehlt das Thema und sie drohen zwischen den Fronten zerrieben zu werden. Entweder lassen sie sich in die rot-rot-grüne Ecke stellen. Oder in die schwarz-grüne. Klug wäre es, sich zu positionieren, um nicht zum Spielball zu werden. Aber dafür fehlt der Führung die Kraft. Denn Özdemir-Göring-Eckardt haben im Funktionärskader der Partei nicht genügend Rückhalt und Durchsetzungskraft. Die FDP kann auf Wolfgang Kubicki als Spitzenmann in Schleswig-Holstein setzen. Dort sollten die Liberalen zweistellig werden. Robert Habeck kann den Grünen zum Durchatmen verhelfen. Christian Lindner ist wiederum bekannt genug, um in NRW mehr als ein Achtungsergebnis zu holen. Zumal die CDU dort mit Armin Laschet ein Leichtgewicht aufgestellt hat. Da könnte mancher CDU-Wähler zur FDP driften. Auch der AfD hat das Saarland gezeigt, wo man sich einreihen muss. Über 5% gewiss, aber eben auch klar einstellig.

Fazit: Die Saarland-Wahl hatte durchaus Signalcharakter für den Bund. Sie hat die herausragende Bedeutung der Spitzenkandidaten noch einmal sehr deutlich gemacht. Aber auch gezeigt: Der Wähler will keine Experimente.

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