Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2036
Fehlende Zukunftsidee und verbrauchtes Personal

SPD richtet sich in der Verkrustung ein

Eingerichtet in Ruinen und der Zukunft abgewandt. Das ist die neue Hymne der SPD. Der SPD-Parteitag jedenfalls wird den Niedergang der Partei nicht beenden.

Der Wiesbadener Erneuerungs-Parteitag der SPD wird den Abschwung der Sozialdemokratie befestigen. Wer Erneuerung will, muss auch Neues liefern. Doch da ist – nichts. Es regiert das alte Personal mit den alten Vorstellungen. Der hochgejubelte Juso-Nachwuchs oder die Gegenkandidatin von Andrea Nahles, Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange, blicken rückwärts. Sie haben beide keine Zukunftsperspektiven anzubieten.

Die Partei hat die babylonische Gefangenschaft der Großen Koalition hingenommen. Das Wort „Verantwortung übernehmen" war eine Falle, in die die Parteimitglieder getappt sind. Die Selbstversorger an der Parteispitze sägen nicht an dem Ast auf dem sie sitzen.

Das Dilemma der SPD ist die Realitätsferne ihrer Funktionäre. Es fehlt an strategischem Weitblick. Der einzige politische Erfolg im 21. Jahrhundert, Hartz IV, soll umstrukturiert werden. Mit dem Thema Flüchtlinge möchte die Parteispitze dagegen am liebsten nichts zu tun haben. Auf Ortsebene und im Bundestag lebt die SPD in unterschiedlichen Welten.

Schwerer Weg der Erneuerung

Am Wähler vorbei geht die Forderung nach Mehrzahlungen für die EU. Fraktionschefin Andrea Nahles pocht lautstark auf mehr Geld für Brüssel. Nur einen Entwurf für Europa in zehn oder 20 Jahren haben sie und ihre Partei nicht anzubieten. Kurz: Man will Geld zahlen und weiß nicht einmal wofür. Geld, das zwangsläufig woanders fehlt. Das ist Aktionismus pur. So begeistert man nicht Wähler, man vergrault sie.

Innerhalb der Partei wird keine Erneuerung gelingen. Sondern nur an der SPD und ihrem Stammpersonal vorbei. Die Bewegungen von Emmanuel Macron in Frankreich auf der Linken und von Sebastian Kurz in Österreich auf der Rechten zeigen, wie man verkrustete Strukturen aufbricht. Man muss als erstes die Altvorderen in der Partei kaltstellen – sie können sich nach gelungenem Wandlungsprozess wieder anschließen und in die zweite Reihe treten. Dazu braucht es eine charismatische Persönlichkeit, klare Kante, Bereitschaft zum politischen Streit, zur Festlegung und eine Vorstellung von dem, was ein Land voranbringt. Nichts davon bietet die SPD.

Die Sozialdemokraten haben ihren letzten großen Strategen vor langer Zeit an den Wettbewerb verloren. Oskar Lafontaine zeigt als einziger, dass er die Zeichen der Zeit verstanden hat. Er initiiert eine Bewegung im linken Spektrum. Seine Ehefrau Sahra Wagenknecht will mit ihrer Bewegung die Linke über die Grenzen ihrer Partei mehrheitsfähig machen. Doch auch Wagenknecht ist ein politisch beschriebenes Blatt und wird von daher keinen durchschlagenden Erfolg haben.

Fazit: Zu häufiger Aufbruch ermüdet. Die Parteiführung der SPD kann wieder nicht liefern. So kocht sie ihre Anhänger geradezu weich für eine Bewegung, die diese außerhalb der Partei mitnimmt.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang