Staaten bauen Einfluss aus
Nach der Corona-Krise werden viele Regierungen ihren Einfluss auf grenzüberschreitende Unternehmensübernahmen ausbauen. Unternehmen, die mit Steuergeldern vor der Pleite gerettet werden, dürften künftig kaum noch für Übernahmen und Fusionen "freigegeben" werden.
Die Corona-Krise wird mittel- und langfristig zu noch strengeren Fusionskontrollen führen. In dem Maße, wie diverse Staaten gerade "strategisch wichtige Unternehmen" mit Steuergeldern retten, werden sie auch ihren Einfluss und ihre Mitsprache bei künftigen grenzüberschreitenden Unternehmensübernahmen geltend machen. So heißt es z. B. aus dem Finanzministerium zur Lufthansa-Staatshilfe, dass der Aktienanteil im Falle einer versuchten Übernahme aufgestockt werden kann. Die deutschen Banken sind nach der Finanzkrise ohnehin schon unter den "Fittichen" des Staates angekommen. Airlines und Reiseunternehmen gehören jetzt auch in den relevanten Bestand.
Fazit: Diese Entwicklungen sind global zu beobachten. Auch in den USA, China, Japan und vielen europäischen Ländern weitet die Politik ihre Mitsprache bei grenzüberschreitenden M&A sukzessive aus. Große Übernahmen werden damit schwieriger.