Stadtwerke schaffen Investitionsruinen
Die Stadtwerke investieren weiter in das Gasverteilnetz. Damit fahren sie einen heißen Reifen. Denn durch die Energiewende wird der Bedarf an Gasanschlüssen sinken. Die Wärmeerzeugung für Gebäude kann mit Fernwärmenetzen oder Wärmepumpenheizungen CO2-frei werden.
Gas – so die grünen Planungen – wird als Brennstoff in den kommenden zwanzig Jahren zum Auslaufmodell. Dennoch haben deutsche Stadtwerke 2019 (aktuellste verfügbare Zahlen) fast eine Mrd. Euro in ihr Netz investiert. In den kommenden Jahren sind ähnlich hohe Investitionen geplant.
Investitionen werden zum Verlustgeschäft für die Stadtwerke
Die Investitionen dürften zu einem Verlustgeschäft für die Stadtwerke werden. Die Investitionen müssen zu einem großen Teil aus dem Eigenkapital erfolgen – das verlangen gesetzliche Vorgaben. Derzeit fließen den Netzbetreibern jährlich etwa 4,5 Mrd. Euro für die Gasdurchleitung zu. Gemäß gesetzlichen Regelungen werden neugebaute Leitungen noch immer über inzwischen unrealistische 35 bis 55 Jahre abgeschrieben.
Andere Nachfrager können höhere Wasserstoffpreise verkraften
Die Stadtwerke rechnen damit, die Gasnetze in Zukunft mit Wasserstoff weiternutzen zu können. Das erklärt der VKU (Verband kommunaler Unternehmen) auf Anfrage von FUCHSBRIEFE.
Das ist aber unwahrscheinlich. Die Nachfrage nach Wasserstoff wird zunächst größer sein, als das Angebot (FB vom 25.11.21). Der Transport- und Chemiebereich kann höhere Preise für Wasserstoff verkraften. Die Gasnetze werden leer ausgehen.
Verluste werden an den Städten hängen bleiben
Für die Städte wird das in wenigen Jahren zum Problem werden. Sie benötigen die Einnahmen der Stadtwerke häufig, um den öffentlichen Nahverkehr sowie andere städtische Aufgaben zu finanzieren. Hohe Abschreibungen auf durch die Energiewende wertlose Gasnetze wird für viele Städte in wenigen Jahren eine steigende Verschuldung bedeuten.
Fazit: Die weitreichenden und langfristigen Konsequenzen der Energiewende für die Gasversorgung ist vielen Städten nicht klar. Das wird zu teuren Abschreibungen führen.