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Parteien | AfD

Streit als medialer Erfolgsfaktor

Die AfD sichert sich über interne Querelen einen Stammplatz in den Medien - und im Bewusstsein des Wahlvolks.
Die Debatte um die künftige Führungsstruktur der AfD ist vor allem ein geschickter Schachzug, um im wahlkampfarmen Jahr 2015 im Gespräch zu bleiben. Parteichef Bernd Lucke als Gründungsfigur und bundespolitisches Aushängeschild pocht darauf, dass die Partei künftig nur von einem Vorsitzenden statt bisher drei geführt wird. Diesem soll ein Generalsekretär zur Seite stehen. Das hat zu Widerspruch von Alexander Gauland, dem erfolgreichen Wahlkämpfer und Landesvorstand in Brandenburg geführt, ebenso von Frauke Petry, die die Partei in Sachsen führt. Mit der Debatte ist der AfD die Aufmerksamkeit der auf Personalquerelen fixierten Medien sicher. Im politischen Berlin wird in Hintergrundgesprächen derzeit kaum einem Politiker so viel Aufmerksamkeit zuteil wie Lucke. Von ähnlich gut besuchten Veranstaltungen kann die FDP nur träumen. Der Partei dürfte klar sein: Wenn sie ihren Vorsitzenden Lucke ausbootet, verliert sie ihren wichtigsten Kopf in der Außendarstellung. Lucke wiederum wird sich lieber bitten lassen, das wichtigste Amt in der Partei zu übernehmen, als es von vorneherein für sich zu beanspruchen. Lucke, so hört man in Berlin, lasse verlauten, dass es ihm auf die Struktur ankomme, nicht darauf, selbst diesen Job zu machen. Schließlich habe er ein Mandat im Europaparlament angenommen, das er weiter auszufüllen gedenke. Obendrein will die AfD 2015 auf ihrem Bundesparteitag ein Grundsatzprogramm präsentieren. Das sichert ihr über weitere Wochen hohe mediale Aufmerksamkeit. Denn daran werden sich linke Parteien und Gruppierungen, für die die AfD inzwischen zu einem politischen Hassobjekt gereift ist, genauso abarbeiten wie die etablierten Parteien im Bundestag. Wie ernst diese die AfD inzwischen nehmen, zeigt schon der Vorstoß von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Der will das Parteienfinanzierungsgesetz ändern, weil sich die AfD durch ihre Goldverkaufsinitiative die staatlichen Zuwendungen für die Parteiarbeit sichern konnte – die sich die Etablierten über ihr Spendenaufkommen holen.

Fazit: Ob gewollt oder ungewollt – die AfD liefert mit ihren Querelchen genau die Show, an der sich sämtliche Medien gerne abarbeiten. So bleibt die Partei in den Schlagzeilen. Im Hintergrund steht jedoch ein klares Bewusstsein, wie steinig und lang der Pfad in das deutsche Parteienestablishment ist. Dass die AfD dahin will, daran kann kein Zweifel bestehen.

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