Verdi verspricht einen heißen Tarifherbst
Wie zu hören ist, wird man auf eine „angemessene Einkommensentwicklung“ pochen. Corona bedingter Wirtschaftseinbruch und Einnahmerückgang bei der Gewerbesteuer hin oder her. Im Öffentlichen Nahverkehr wird Verdi die Gehaltsrunde mit dem ökologischen Umbau des ÖPNV verknüpfen. Dazu hat man sich mit Fridays for Future verbündet.
Mehr Geld
Die jüngsten Zahlen vom schnellen Wiederaufschwung liefern den Gewerkschaftern das Futter. Man dürfte auf Gehaltsforderungen bestehen, die im Schnitt über 3% liegen werden (um dann Verhandlungsmasse nach unten zu haben). Zudem wird es um zusätzliche freie Tage gehen. Und man will einen gesonderten Verhandlungstisch Pflege. Das Kurzarbeitergeld soll auf jeden Fall auf 24 Monate verlängert werden.
Bei Verdi richtet man sich schon mal auf eine „muntere Auseinandersetzung“ ein. Zur Not sei man auch streikfähig heißt es – auch unter Einhaltung der Mindestabstandsregeln. Besonders fies könnte die Drohung mit Streiks bei den Gesundheitsämtern werden, die die Corona Tests durchführen. Ob sich das die Funktionäre trauen, steht aber noch auf einem anderen Blatt.
Sonderfall Lufthansa
Wenig Druckmittel hat Verdi allerdings bei der Lufthansa in der Hand. Im Gegenteil: Die Fluggesellschaft ist dem brutalen internationalen Wettbewerb voll ausgeliefert. British Airways hat gerade allen Beschäftigten gekündigt und neue Verträge angeboten:
1.500 EUR monatlich und keine Vergünstigungen mehr. Auch wenn der Bund Miteigentümer ist – die Lufthansa wird sich diesem Wettbewerb stellen müssen und die Schmerzgrenzen ausreizen.