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Rohstoffstrategie der Bundesregierung

Versorgungssicherheit nur in der Theorie

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Die Ampelkoalition arbeitet unter Federführung des Wirtschaftsministeriums von Robert Habeck (Grüne) an einer Neuausrichtung der Rohstoffstrategie. Wird den theoretischen Überlegungen auch in der Praxis etwas folgen? FUCHSBRIEFE haben sich den Plan angesehen - und kommen für Unternehmen zu einem klaren Ergebnis.

Die Ampel-Koalition hat ihre Rohstoffstrategie überarbeitet, dennoch dürfte sie ins Leere laufen. Das formulierte Ziel der Strategie ist richtig: Deutschland soll unabhängiger vom Import von Rohstoffen werden. Denn 90% aller von uns benötigten Bodenschätze werden importiert. 

Heimischer Bergbau und andere Maßnahmen sollen dabei helfen, die Industrie besser und unabhängiger von internationalen Lieferketten mit wichtigen Rohstoffen zu versorgen. Im Fokus steht z.B. die Elektroindustrie, die Metalle wie Kupfer, Nickel und Kobalt benötigt. Um extreme Preisschwankungen abfedern zu können, will die Regierung in Zukunft z.B. Metallreserven aufbauen. Die könnten dann bei hohen Weltmarktpreisen in den Markt gegeben werden. China macht das schon einige Jahre. Wichtiger ist aber die Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen. Außerdem soll das Recycling erhöht werden. Zudem sind Rohstoffabkommen mit Ländern geplant, dieals „Wertepartner“ angesehen werden (Kanada, Australien und Chile).

Kaum noch Metallproduzenten in Deutschland

Das Kernproblem der Strategie wird die praktische Umsetzung sein. Denn in Deutschland gibt es kaum noch Metallproduzenten. In Europa sieht es nicht viel besser aus. Außer dem Kupferhersteller Aurubis (Hamburg) gibt es nur noch wenige NE-Metallhütten. Bei der Raffinierung (der Produktion von Rohmetallen aus Erzen) hat China bei vielen Metallen weltweit einen sehr hohen Marktanteil (z.B. seltene Erdmetalle 86%, Silizium 60%, Germanium 76%). 

In Deutschland investiert die NE-Metallindustrie schon seit Jahren so wenig, dass die Anlagen verschleißen. Der Kapitalstock ist seit dem Jahr 2000 um 17% gesunken, so eine Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Angesichts der hohen Strom- und Gaspreise ist auch nicht zu erwarten, dass sich der Trend dreht. Im Gegenteil: Viele Unternehmen schauen nach Übersee oder suchen Chancen in anderen Weltregionen, wo Energierohstoffe deutlich preiswerter sind. Zudem werden die CO2-Regeln in Europa immer strenger. Die relativ ungünstigen Rahmenbedingungen werden auch durch die von der Regierung geplanten Subventionen nicht nivelliert. 

Fazit: Der Rohstoffstrategie der Bundesregierung fehlt die industrielle Basis zur Umsetzung. Ein Ausbau der Metallhütten in Europa ist unwahrscheinlich. Die Strategie wird darum in der Praxis kaum Wirkung entfalten. Unternehmen sollten nicht zu viele Hoffnungen auf die Strategie bauen.
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