Verwunderung über Verteidigungsministerin und Kanzlerin
In großen Teilen der Union herrscht Verwunderung bis Unverständnis über die Entscheidung von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die aus Afghanistan heimkehrende Truppe nicht gebührend(er) zu empfangen.
AKK beruft sich auf eine interne Umfrage unter den 264 Heimkehrern, die gerne so schnell wie möglich nach Hause gewollt hätten, ohne viel Tamtam. Das mag so sein, ist aber als Begründung (wie schon die Umfrage selbst) lächerlich. Eine Stunden mehr hätte den Kohl wohl kaum fett gemacht. Der offizielle und zentrale Abschlussappell im Bendlerblock in Anwesenheit des Bundespräsidenten am 31. August 2021 ist zwar Ersatz, aber – wegen des besonderen Moments der Heimkehr der letzten Maschine aus dem Einsatzland – kein gleichwertiger.
Kein Blick für Symbolik
Gerade eine Bundesrepublik, die ihre Interessen deutlicher auch im Ausland wahrnehmen und ein Stück weit von den USA emanzipieren will, muss auch einen Blick für Symbolik haben. Der ist der ohnehin glücklos agierenden Verteidigungsministerin, wie auch der Kanzlerin – man denke zuletzt an die von einem Islamisten umgebrachten Frauen in Würzburg, aber auch schon auf den Anschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin Ende 2016 – abhandengekommen. Das löst bei manchem in der Führungsriege der Partei resigniertes Kopfschütteln aus.
Fazit: Man gewinnt nicht zum ersten Mal den Eindruck, dass die "Truppe" in der Regierungsspitze nur eine geringe Wertschätzung genießt.