Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3681
Deutschland kauft russische Kohle- und Gaskraftwerke

Wie reagiert Moskau auf die Uniper-Verstaatlichung?

Mitarbeiter am Uniper-Gasspeicher Etzel (Deutschland). © 2022 Uniper SE
Wirtschaftsminister Robert Habeck geht mit der Uniper-Verstaatlichung in ein erhebliches Risiko. Denn die Verstaatlichung könnte im schlimmsten Fall eine Revanche-Enteignung aus Moskau auslösen. Dann wäre der hastige Uniper-Deal ein sehr teures Abenteuer für die Steuerzahler und Verbraucher.
Mit der Übernahme von 99% von Uniper kauft sich der deutsche Staat gleich das nächste Mega-Risiko ein. Erstens betreibt Uniper drei Atomkraftwerke, also eine Technologie, aus der insbesondere die Grünen unter Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) absehbar aussteigen wollen. Aus dem Wirtschaftsministerium heißt es gegenüber FUCHSBRIEFE dazu: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann zum weiteren Umgang mit den Unternehmensaktivitäten von Uniper keine Aussage gemacht werden."

Problematischer ist aber noch, dass Uniper auch fünf Gas- und Kohlekraftwerke in Russland betreibt (installierte Gesamtleistung 11.245 MW). Diese Uniper-Kraftwerke versorgen weite Teile Russland mit Strom. Die denkbare Option, dass Uniper "Moskau jetzt das Licht ausknipsen kann", ist eine theoretische. Viel virulenter ist die durchaus reale Gefahr, dass Moskau als Gegenmaßnahme zur "versteckten Verstaatlichung" von Gazprom Germania (jetzt SEFE) und zur ganz offenen Verstaatlichung zweier Rosneft-Töchter nun seinerseits die Kraftwerke enteignen könnte, an denen jetzt der deutsche Staat beteiligt ist. 
Fazit: Die Verstaatlichung von Uniper könnte ein sehr teures und kurzes "Abenteuer" für die deutschen Steuerzahler und Verbraucher werden. Im schlimmsten Fall verliert Deutschland die in Russland gekauften Kraftwerke und schließt dann - aus ökologischen Gründen - auch noch die drei Uniper-AKW. Dann hat Habeck ziemlich viel Geld für fast Nichts bezahlt.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang