Wie reagiert Moskau auf die Uniper-Verstaatlichung?
Wirtschaftsminister Robert Habeck geht mit der Uniper-Verstaatlichung in ein erhebliches Risiko. Denn die Verstaatlichung könnte im schlimmsten Fall eine Revanche-Enteignung aus Moskau auslösen. Dann wäre der hastige Uniper-Deal ein sehr teures Abenteuer für die Steuerzahler und Verbraucher.
Mit der Übernahme von 99% von Uniper kauft sich der deutsche Staat gleich das nächste Mega-Risiko ein. Erstens betreibt Uniper drei Atomkraftwerke, also eine Technologie, aus der insbesondere die Grünen unter Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) absehbar aussteigen wollen. Aus dem Wirtschaftsministerium heißt es gegenüber FUCHSBRIEFE dazu: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann zum weiteren Umgang mit den Unternehmensaktivitäten von Uniper keine Aussage gemacht werden."
Problematischer ist aber noch, dass Uniper auch fünf Gas- und Kohlekraftwerke in Russland betreibt (installierte Gesamtleistung 11.245 MW). Diese Uniper-Kraftwerke versorgen weite Teile Russland mit Strom. Die denkbare Option, dass Uniper "Moskau jetzt das Licht ausknipsen kann", ist eine theoretische. Viel virulenter ist die durchaus reale Gefahr, dass Moskau als Gegenmaßnahme zur "versteckten Verstaatlichung" von Gazprom Germania (jetzt SEFE) und zur ganz offenen Verstaatlichung zweier Rosneft-Töchter nun seinerseits die Kraftwerke enteignen könnte, an denen jetzt der deutsche Staat beteiligt ist.
Fazit: Die Verstaatlichung von Uniper könnte ein sehr teures und kurzes "Abenteuer" für die deutschen Steuerzahler und Verbraucher werden. Im schlimmsten Fall verliert Deutschland die in Russland gekauften Kraftwerke und schließt dann - aus ökologischen Gründen - auch noch die drei Uniper-AKW. Dann hat Habeck ziemlich viel Geld für fast Nichts bezahlt.