Wolfram Weimars wunderliche Prognose
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) setzt die unglücklichen Ankündigungen der CDU in dieser Legislaturperiode fort. „Meine Prognose ist, die AfD wird 2029 bei neun Prozent sein“, sagte er dem Online-Portal „Politico“. Das wird sie nach menschlichem Ermessen nicht. Denn:
Der Trend spricht für die AfD
Der Trend ist dein Freund – im Moment ist er ein Freund der AfD. Erstmals lag sie in der Sonntagsfrage vor der Union (also CDU und CSU zusammen).
Die Brandmauer schützt die AfD vor Stimmeneinbußen. Es gilt das alte Beamten-Sprichwort: Wer nichts macht, macht auch nichts falsch. Auf die AfD übertragen bedeutet das: Wer nicht regiert, kann viel versprechen, ohne irgendetwas einlösen zu müssen.
Schwache Regierungsarbeit und fehlende Reformkommunikation
Bundeskanzler Friedrich Merz ist nicht nur ein halbherziger Regent, er ist zudem ein schlechter Verkäufer. Er kündigt Reformen nicht als Chance für den wirtschaftlichen Wiederaufschwung an, sondern als Phase von Blut, Schweiß und Tränen.
Das Problem: Reformen bringen kurz- und mittelfristig keine Punkte beim Wähler. Nur langfristig. Das kostete schon Gerhard Schröder (SPD) die Kanzlerschaft. Profitiert hat davon lange Angela Merkel (CDU).
Historische Verluste und Glaubwürdigkeitsprobleme
Auch die Historie spricht gegen Weimers Prognose. Ein Verlust von 18 Prozentpunkten oder mehr innerhalb von vier Jahren ist bislang in der Geschichte der Bundesrepublik nicht vorgekommen. Die größten Verluste lagen im Bereich von etwa 10 Prozentpunkten.
Hinzu kommt: Das „Wertefundament der Mitte“, auf das sich Weimer als Erfolgsgaranten beruft, hat nicht zuletzt durch die knallharten Wahlkampflügen von Friedrich Merz erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt.