2020 wohl noch kein Brexit-Vertrag
Nun dient die Corona-Krise dem britischen Premier Boris Johnson als Anlass, sein Austritts-Versprechen doch nicht einzuhalten. Seitdem Boris Johnson britischer Premierminister ist, kam bei jeder Gelegenheit der Hinweis, dass bis zum Ende des Jahres 2020 der Vertrag über die zukünftigen Beziehungen mit der EU unter Dach und Fach sein müsse. Wenn das nicht der Fall wäre, würde Großbritannien einen vertragslosen "no deal"-Zustand vorziehen und den Handel nach den WTO-Bestimmungen mit den EU-Mitgliedsstaaten betreiben.
Dass es nun doch nicht so kommen wird, geht offiziell auf die Coronavirus-Epidemie zurück. Ihretwegen musste bereits eine Reihe von Verhandlungsrunden zwischen London und Brüssel abgesagt werden. Damit ist der ohnehin äußert enge Zeitplan auf keinen Fall mehr einzuhalten.
Zeitplan wird verlängert. No "No deal"
Es wird also eine Verlängerung des Zeitplans geben, erfahren FUCHSBRIEFE aus London. Für Boris Johnson ist ärgerlich, dass er das Datum 31.12.2020 bereits in mehrere britische Gesetze hat einbauen lassen. Umso auffälliger wird nun der Rückzieher. Auf der anderen Seite sehen zahlreiche Briten das nicht ungern. Voraussichtlich ist damit nämlich nun auch die "no deal"-Lösung vom Tisch.