Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
992
Arbeitsprogramm ohne Realisierungschance

Brüssel träumt von Reformen

Die Planungen der EU für 2018 sind unrealisierbar aus. Grundlegende Weichenstellungen sind erst mit dem neuen Haushalt nach dem Brexit zu erwarten. Nutzen Sie die Zeit, sich nächstes Jahr noch EU-Finanzierungen zu sichern.

Die EU-Kommission legt für 2018 ein Arbeitsprogramm ohne Realisierungschance vor. Darin gaukelt Brüssel vor, man könne ausgerechnet im letzten Jahr vor dem Brexit alle lange liegen gebliebenen Reformvorhaben erledigen. Selbst wenn die Mitgliedsstaaten politisch damit einverstanden wären, hinge die Realisierung von der mehr als unsicheren Finanzierung ab. Im Einzelnen:

Der Europäische Rat soll im Dezember ein Gesetzespaket zur Wirtschafts- und Währungsunion beschließen. Es enthält die Umwandlung des Europäischen Stabilitäts-Mechanismus (ESM) in einen Europäischen Währungsfonds sowie die Übertragung des Fiskalpakts in europäisches Recht (Beschlusslage seit 2012). Realisierungschance: gering, und jedenfalls nicht vor 2020.

Alles offen beim Eurofinanzminister

Die Kommission will bereits im Dezember über einen Eurozonen-Finanzminister befinden lassen. Tatsächlich sind die Finanzminister der Staaten in der Eurozone vollkommen uneinig, welche Kompetenzen dieser haben soll und wie er national und auf Gemeinschaftsebene kontrolliert wird. Zudem: In Deutschland, Österreich oder Italien steht noch nicht einmal fest, welcher Finanzminister am Verhandlungstisch sitzen wird.

Ungeklärt ist die wichtigste Frage: Woher kommt das Geld? Soll es einen eigenen Eurozonenhaushalt geben? Finanziert von wem? Was wird dabei aus den zig Mrd. Euro an Überhang von zugesagten Projekten, deren Finanzierung im EU-Haushalt schon jetzt nicht gesichert ist? Und über allem hängt das Damoklesschwert, dass mit der geschlossenen Kasse der Briten künftig mindestens 10 Mrd. Euro p.a. fehlen werden. Gespart werden soll aber nicht …

Utopisch auch, was sich die Kommission zur Reform des Bankensystems vorstellt. Für das 1. Quartal 2018 ist bereits die Einrichtung einer Bad Bank vorgesehen. Diese Initiative zur Schaffung eines Zweitmarktes für notleidende Kredite setzt wiederum die Bankenunion mit einem gesicherten Aufsichtsrahmen und klaren Vorgaben für Schuldenaufnahme und -tilgung voraus.

Fazit: Die Reform der EU ist vor dem Vollzug des Brexit und der Klärung des künftigen Finanzrahmens nicht möglich. Haben Sie noch EU-Projekte in der Pipeline, setzen Sie diese so rasch wie möglich um – es droht die Streichung unverbrauchter Mittel.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang