Griechenland braucht frisches Geld und hat zwei Möglichkeiten, es zu bekommen. Alle vorhandenen Quellen sind versiegt. Der IWF gibt nach dem Zahlungsverzug Athens nichts mehr. Das Programm der Euroländer ist ausgelaufen. Die eine neue Quelle ist eine eigene Währung. Die andere ein neues Rahmenabkommen mit den Europartnern.
Athen setzt derzeit noch auf die zweite Alternative. Finanzminister Yanis Varoufakis hat den Hut genommen, um das Verhandlungsklima zu verbessern. Jetzt muss Regierungschef Alexis Tsipras neue Bedingungen vorlegen, zu denen die Partner ein neues Hilfsprogramm schnüren sollen. Darüber befinden dann zunächst die Finanzminister der Eurozone. Danach müssen IWF, EZB und EU die Tragfähigkeit prüfen. Sollte diese gegeben sein, sind die nationalen Regierungen und Parlamente am Zug. Sie müssen einzeln und einstimmig zustimmen.
In der Zwischenzeit wird die EZB die griechischen Banken am Leben halten. Sie darf ihre ELA-Kredite von derzeit 90 Mrd. Euro nur zur Überbrückung eines kurzfristigen Liquiditätsengpasses einsetzen. Eine Aufstockung wäre ein klarer Verstoß gegen ihre Statuten. Der 20. Juli ist für die EZB der Tag der Entscheidung. Dann muss Griechenland 3,5 Mrd. Euro an sie zurückzahlen. Sonst muss die Europäische Zentralbank die künstliche Beatmung für das griechische Finanzsystem einstellen.
Die EU wird humanitäre Hilfe für Griechenland bereitstellen. Obwohl die Griechen kein armes Volk sind! Sie saugen nur den eigenen Staat aus. Seit Monaten warten die Europäer darauf, dass die kommunistisch-nationalfaschistische Regierung Tsipras etwas unternimmt, dem Fiskus entzogener und ins Ausland verbrachter Gelder habhaft zu werden.
Fazit: Die Eurogruppe wird nicht übereilt handeln. Denn sie setzt auf den Sturz der Tsipras-Regierung im Gefolge der Geldnot, die nun unweigerlich eintritt. Danach könnte ein neuer, akzeptierter Verhandlungspartner mit am Tisch sitzen. Den Grexit kann nur Tsipras beschließen.