Die Briten sind draußen
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Der klare Sieg der Anti-EU-Kräfte bei den Wahlen zum EU-Parlament zeigt, dass die britische EU-Mitgliedschaft vor dem Aus steht. Der Widerstand von UK-Premier David Cameron gegen Jean-Claude Juncker als neuem Kommissionspräsidenten unterstreicht dies noch. Wenn Juncker den Job bekäme, wäre im EU-Referendum eine Mehrheit für den Austritt unvermeidlich. Denn mit Juncker sei keine grundlegende Neuausrichtung der EU machbar, so Cameron. Cameron zielt aber im Kern nicht auf eine Reform der EU. Er will die Integration insgesamt zurückdrehen und möglichst viele Kompetenzen an die nationalen Regierungen zurückgeben. Dagegen ist der EU-Insider Juncker zwar der Mann, der echte Reformen im Brüsseler Apparat durchzusetzen kann, aber eben nicht dessen Entmachtung. Camerons Argumente gegen Juncker sind Argumente gegen die EU selbst.
Fazit: Die Briten sind nie in der EU angekommen und werden auch keine EU nach ihren Vorstellungen erleben.