Wladimir Putin hat den Europäern in seiner Ansprache an die russische Nation gerade ein wenig gedroht. Damit gab er aber auch zu erkennen, dass die Sanktionen der EU langsam ihre Wirkung entfalten. Er bestätigte zugleich die jüngsten Revisionen der amtlichen Wachstumsprognosen aus dem Moskauer Wirtschaftsministerium. Sie gehen mittlerweile von einer Rezession zu Anfang kommenden Jahres aus.
Die Wachstumsperspektiven für die nächsten Jahre bewertet das Wirtschaftsministerium insgesamt eher skeptisch. Zu diesem schlechten Ergebnis beigetragen hat auch die vor dem Hintergrund der Sanktionen stark angewachsene Kapitalflucht. Sie geht zulasten der realen Investitionen in Russland. Die sollten der ursprünglichen Projektion zufolge 2015 um etwa 2% ansteigen. Nun legt die Regierung einen Rückgang um 3,5% zugrunde.
Fazit: Mit dem kommenden wirtschaftlichen Einbruch Russlands könnte das Land weiter an politischer Stabilität verlieren. Westliche Investoren müssen dann mehr denn je als geeignete Sündenböcke herhalten. Wer kann, sollte bestehende Engagements in Putins Reich abbauen und sich von diesem Markt fernhalten.