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Entspannung auf dem Westbalkan gefährdet

Die Schüsse von Mitrovica

Ein führender serbischer Politiker ist im Kosovo erschossen worden. Der Tod von Oliver Ivanović könnte die für dieses Jahr angedachte weitere Normalisierung auf dem Westbalkan erheblich gefährden, zumindest den Abzug deutscher Truppen bremsen.

Die erhoffte Entspannung auf dem Westbalkan (FB 4.1) ist akut gefährdet. In Mitrovica wurde mit Oliver Ivanović einer der wichtigsten serbischen Politiker im Kosovo erschossen. Der vermutlich von engeren Landsleuten Getötete spielte eine wichtige Rolle im Verhandlungsprozess zwischen Serbien und dem Kosovo unter Aufsicht der EU, der für 2018 vorgesehen ist.

Ivanovic war unter den Kosovo-Serben einer der auf Ausgleich ausgerichteten Politiker. Damit war er zwar ein Bindeglied zwischen Belgrad und Priština. Aber sowohl die albanischen als auch die serbischen Hardliner standen nicht dahinter.

Dialog wird in Frage gestellt

Nach dem Mord ist der nach langer Pause begonnene Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo wieder in Frage gestellt. Serbien brach die in Brüssel unter EU-Aufsicht geführten Gespräche zunächst ab, Staatschef Aleksandar Vucic berief in Belgrad den Nationalen Sicherheitsrat ein.

Dabei soll 2018 ein umfangreiches Abkommen über eine Normalisierung der Beziehungen geschlossen werden. Es ist eine Voraussetzung auch für die bereits beschlossene Verringerung der KFOR-Truppen, davon 450 Deutsche, im Kosovo. Das könnte nun auch verzögert werden.

Fazit: Die Schüsse von Mitrovica sind nicht so gravierend wie die von Sarajewo 1914. Aber sie könnten zu verschärften Spannungen und in deren Gefolge zu blutigen Unruhen führen.

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