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Rüge vom Rechnungshof wegen zu hoher Wasserstoff-Ziele

EU-Wasserstoffziele 2030 nicht erreichbar

Die Wasserstoffziele der EU für 2030 sind nicht mehr zu erreichen. Das erklärt der Europäische Rechnungshof in einer Auswertung der EU-Wasserstoff-Politik. Der Hochlauf soll jetzt im nächsten Jahrzehnt stattfinden.

Der europäische Rechnungshof hat die Wasserstoffziele der EU als nicht erreichbar bezeichnet. Bis 2030 sollen in der EU jährlich 10 Mio. t grüner (also mit erneuerbaren Energien hergestellter) Wasserstoff produziert und weitere 10 Mio. t importiert werden. Für die Produktion von 10 Mio. t Wasserstoff sind Anlagen mit einer Leistung zwischen 80 und 100 GW nötig. Sowohl in der EU wie außerhalb müssten Anlagen mit so viel Leistung erst noch gebaut werden.

Realistisch ist 2030 eher ein Drittel, also um die 6 Mio. t statt der geplanten 20 Mio. t, in der EU erhältlich. Und zwar sowohl grüner, als auch emissionsarmer Wasserstoff, etwa durch Abscheidung von CO2 aus der Produktion aus Erdgas. Denn die Zahl der Elektrolyseure nimmt nur langsam zu. Weltweit gibt es erst für etwas über 1 GW Anlagen feste Investitionsentscheidungen oder sie sind schon im Bau. Weitere 50 GW sind im Stadium der Machbarkeitsstudien. Anlagen mit 75 GW Leistung sind außerdem in der Konzeptphase. Die Anlagen, deren Finanzierung bis 2027 gesichert ist, könnten 2030 noch fertig werden.

Umbau zur Wasserstoffwirtschaft geht langsamer, als von der EU geplant

Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft soll jetzt in den frühen 30er Jahren in Fahrt kommen. Das bedeutet auch, dass die EU-Emissionsziele erst später erreicht werden als derzeit geplant. Die Energiewende wird somit zu einem großen Investitionsverhinderer. Denn es zeigt sich einmal mehr, dass sie sämtliche Planungssicherheit – ein wesentlicher Faktor für Großinvestitionsvorhaben – zunichte macht. Auch die 2030er Jahre sind eher Wunschdenken als gesicherte Planungsgrundlage.

Unternehmen, die ihre Energienutzung umstellen wollen, sollten zunächst auf Alternativen setzen. Häufig ist Strom eine Alternative zu Erdgas und Erdöl. Viele Prozesse, auch im Hochtemperaturbereich,  wie Schmelzwannen in der Glasindustrie, können elektrisch betrieben werden. Vor einem Umbau der Energienutzung sollte geprüft werden, in wieweit Energieeinsparungen und Kraft-Wärme-Kopplung die Energiekosten senken können.

Fazit: Am ehesten wird Europa seine Emissionsziele noch dadurch erreichen, in dem sich energie- und CO2-intensive Industrien neue Standorte suchen – und dort emittieren, was in Europa eingespart wird. Ein Pyrrhussieg für Umwelt, Klima und Europas Gesellschaften.
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