EU will CCS-Preis nach unten drücken
Die Kosten für die Einlagerung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS-Technik) sollen durch politische Vorgaben bis 2030 deutlich verbilligt werden. Die EU will, dass Unternehmen eine Speicherkapazität von 50 Mio. t CO2 p.a. anbieten. Diese Angebotsausweitung bei CO2-Speichern soll die Preise für die CCS-Technik stark senken. Bei der CCS-Technik wird CO2 aus dem Abgasstrom (z.B. eines Zementwerkes) abgespalten, gesammelt und dann in den Boden verpresst.
Riesige Mengen können gespeichert werden
Hintergrund: Die EU kann Klimaneutralität nur erreichen, wenn die CCS-Technik umfangreich genutzt wird. Mit CCS könnten riesige Mengen CO2 gespeichert werden. Das gesamte Potenzial in der EU wird auf etwa 134 Mrd. t geschätzt. Der gesamte CO2-Ausstoß der EU (3,4 Mrd. t p.a.), könnte damit 40 Jahre lang gespeichert werden. Erst dann wären die Speicher voll.
Das Ziel der EU (50 Mio. t) ist rechtsverbindlich. Besonders Öl- und Gaskonzerne (z.B. Wintershall Dea aus Deutschland und Equinor aus Norwegen) arbeiten an neuen Projekten, denn CCS könnte eine neue Erlösquelle für sie sein. BP und Shell sind noch in der Planung. Die Unternehmen haben ausgeförderte Öl- und Gasfelder, die gut für CCS geeignet sind. 50 Mio. t Speicherkapazität im Jahr entspricht etwa vier bis fünf ehemalige Gaslagerstädten.
Fazit: Die EU versucht, die Preise für CCS stark zu senken. Werkzeug dafür soll eine politisch geforderte massive Angebotsausweitung bei Lagerstätten sein. Ziehen die Unternehmen mit, könnte die Industrialisierung der Technik die CCS-Kosten auf rund 100 Euro je t CO2 drücken.
Hinweis: Um die Unternehmen anzureizen, fördert die EU große CCS-Projekte über den Innovationsfonds und Horizon EU. Außerdem können die Mitgliedsstaaten eigene Subventionen über europäische IPCEI-Projekte nutzen.