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EU rutscht international ab

Europa verliert stetig an wirtschaftlicher Bedeutung

Ein Schild mit den zwölf Sternen der EU steht im Regen. © theaphotography / stock.adobe.com
Die EU verliert wirtschaftlich stetig an Bedeutung. Das gilt wegen des Aufstiegs Chinas zwar für alle traditionell starken Wirtschaftsmächte. Aber den USA gelang es in den letzten zehn Jahren, wieder stärker zu werden. Auch die EU könnte eine höhere Wirtschaftsleistung erreichen, wenn sie sich auf alte Stärken zurückbesinnen würde.

Europa gelingt es nicht, sich zwischen den großen Wirtschaftsblöcken zu behaupten. Durch die Ukraine-Krise wird die EU sogar noch weiter abrutschen.

Mit dem Aufstieg Chinas haben alle traditionellen großen Wirtschaftsblöcke an Bedeutung verloren. China war 2010 erst für 9% der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich, 2020 waren es 17%. Aber die USA konnten nach der Weltwirtschaftskrise 2011, als sie mit einem 21%-Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung gleichauf mit den EU-27-Staaten (also ohne GB) lagen, wieder zulegen: auf 25% im Jahr 2020. Die EU-27 verlor dagegen weiter an Bedeutung. Sie kommt im Jahr 2020 nur noch auf 18% der weltweiten Leistung.

EU wurde von Krisen härter getroffen

Ursache ist, dass die EU von Krisen härter getroffen wurde. Die Euro-Krise (2010-12), der Brexit ab 2016 und die Corona-Krise ab 2020 haben tiefe Spuren beim Wirtschaftswachstum hinterlassen. Weil Europa einen großen Teil nicht nur seiner Energieimporte, sondern auch anderer Rohstoffe wie NE-Metalle, Stahl und Nahrungsmittel aus Russland bezieht, wird es zudem vom russischen Überfall auf die Ukraine und den damit in Zusammenhang stehenden Sanktionen stark betroffen sein.

Die USA und asiatische Länder importieren weit weniger aus Russland. Ihre Wirtschaft wird daher weniger Rückschläge zu verkraften haben. Derzeit rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem schwächeren Wachstum in der EU als noch vor kurzem erwartet. Die aktuellste Prognose der Economist Intelligence Unit EIU für die Eurozone lautet bspw. 3,3%.

Falsche Prioritäten in der EU-Wirtschaftspolitik

Mit seinen zahlreichen Regulierungsvorhaben hat die EU falsche Prioritäten gesetzt. So reguliert der vor wenigen Tagen vereinbarte Digital Markets Act (DMA) die Internetriesen vom Schlage Google oder Facebook. Doch das bringt kein zusätzliches Wachstum.

Eine Vertiefung des Binnenmarktes könnte Europa stärker machen. EU-weit einheitliche rechtliche Anforderungen für Unternehmen, besonders für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen, gleicher Zugang zu Ausschreibungen für alle EU-Unternehmen und ähnliches könnten die Wirtschaftsleistung der EU dauerhaft um bis zu 14% steigern. Durch einen stärkerer Fokus der Investitionen auf den Breitbandausbau in Europa könnten nochmals etwa 3% hinzukommen.

Fazit: Entgegen der eigenen Wahrnehmung hat die EU in den letzten zehn Jahren stetig an internationaler Bedeutung verloren. Auch vom Russland-Ukraine-Krieg wird sie härter getroffen, als andere Regionen. Eine stärkere Konzentration auf den Binnenmarkt könnte ihr neue Stärke verleihen.

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