Fragile Auslandsposition
Das Leistungsbilanzdefizit hat Großbritannien fest im Griff. Auch die Regierung Cameron kann daran nichts ändern.
Die Position UKs zum Rest der Welt ist seit den Tagen des Empires durch ein Leistungsbilanzdefizit geprägt. Es wurde durch Überschüsse der Einkommensbilanz ausgeglichen. Dieses Muster geriet in den 60er Jahren erstmals unter Druck, als die britische Industrie hinter die anderer westlicher Staaten zurückfiel. Damals wurde UK Kreditkunde des IWF, bis Margaret Thatcher und das Nordseeöl die Karten neu verteilten. Inzwischen ist die Ölförderung rückläufig. Die laufenden Defizite (Neuverschuldung) haben die Vermögensbilanz gegenüber dem Ausland ins Minus gezogen. Nun muss auch bei den Investmenteinkommen ein negativer Saldo finanziert werden. UK zahlt also mehr auf seine Auslandsschulden, als es mit eigenen Anlagen im Ausland erzielt. Einziger Pluspunkt sind noch die Erträge aus dem Geschäft der Banken, die zur Finanzierung nicht mehr ausreichen.
Fazit: Der Regierung Cameron ist es bislang nicht gelungen, die Trends im Außenhandel zu drehen.