Frankreich stellt sich einer neuen Klima-Realität
Dass die Klimaziele von Paris eingehalten werden können, wird immer unwahrscheinlicher. Frankreich Regierung erarbeitet darum nun eine neue Strategie. Ihr Kern: Paris will sich auf eine deutlich höhere Klimaerwärmung vorbereiten.
Frankreichs Regierung zieht in Erwägung, dass das Klimaziel von Paris nicht mehr erreichbar seien wird (2 Grad Erwärmung). Darum entwickelt Paris nun Pläne, wie auf eine Erderwärmung von voraussichtlich 4°C bis zum Jahr 2100 reagiert werden könnte. Bis auf die Kanalküste und die Gebirgsregionen werden alle Regionen Frankreichs schwerwiegende Veränderungen erleben, so eine Prognose des Ministeriums für ökologischen Wandel. 40 bis 50 Tropennächte pro Jahr werden als realistisch angesehen. In manchen Regionen sogar 90.
Ab dieser Woche starten Konsultationen mit Behörden, Kommunen, Unternehmen und Bürgern, wie Frankreich auf dieses Szenario reagieren solle. Frankreichs Regierung kalkuliert mit einem pessimistischen Extremszenario und schaut zudem sehr weit in die Zukunft. Die EU hat 2021 eine Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen, die nur bis ins Jahr 2050 blickt, nicht in Szenarien denkt und die Verantwortung in erster Linie bei den Mitgliedsstaaten sieht. Die deutsche Bundesregierung hat 2008 eine Strategie verabschiedet. Einzelne Bundesländer, z.B. Baden-Württemberg, machen sich nun daran, eigene Strategien vorzulegen.
Fazit: Da eine Begrenzung der Erderwärmung auf 2°C immer unwahrscheinlicher wird, sind neue Anpassungsstrategien unerlässlich.