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Das Ende der britischen Klassengesellschaft?

Führungswechsel in Großbritannien

Großbritannien durchläuft derzeit einen Führungswechsel, wie ihn bisher in Friedenszeiten kein anderes europäisches Land durchlaufen hat. An die Macht kommen immer mehr "Briten" asiatisch-afrikanischer Provenienz.

Großbritannien, ein Land, das lange Jahre für seine Klassengesellschaft bekannt war, erlebt einen krassen gesellschaftlichen Wandel. Es findet ein großflächiger "Elitenaustausch" statt. Er geht inzwischen weit über im Lande gehegten Erwartungen hinaus.

Die politische Führung Großbritanniens kommt immer stärker in asiatisch-afrikanische Hände. Kein anderes europäisches Land hat in Friedenszeiten bisher einen auch nur annähernd ähnlich deutlichen Wandel erlebt. Das verdeutlicht die Zusammensetzung der in London herrschenden konservativen Regierung.

Vier Regierungsämter bei Personen mit Migrationshintergrund

Vier der wichtigsten Ämter in dieser Regierung werden von Personen besetzt, die ihre Wurzeln in Asien oder Afrika haben. (Auch wenn sie natürlich einen britischen Paß haben). Schatzkanzler, also Finanzminister, ist Richi Sunak, Innenministerin ist Pritti Patel, Wirtschaftsminister ist Kwasi Kwarteng und Gesundheitsminister ist Savid Javid. Auf den nachgeordneten Rängen in Regierung und Verwaltung gibt es ähnlich viele Briten asiatisch-afrikanischer Provenienz.

Bisher hat dieser Wandel auf den Britischen Inseln weder parteipolitisch noch gesellschaftlich größere Diskussionen geschweige denn Auseinandersetzungen ausgelöst. Unser Korrepondent vor Ort nimmt eher ein Desinteresse gegenüber diesen Entwicklungen wahr, die sich ähnlich auch in den Unternehmen und dort insbesondere in den Führungsetagen auf der Insel vollziehen. Auch die adlige Oberschicht sieht sich kaum betroffen. Jedes Jahr werden viele Briten in den Adelsstand erhoben - gerade auch solche ethnisch anderer Herkunft. Zugleich fallen nach dem britischen System jedes Jahr viele aus dem Adel heraus.

Schleichender Wandel

In der Folge wandelt sich die britische Gesellschaft schleichend, aber mit etwas zeitlichem Abstand deutlich. Insgesamt ist die britische Gesellschaft schon heute ungleich multi-kultureller als jede andere in Europa. Und das wird sich weiter verstärken, wie in den Schulen schon heute zu erfahren ist. Dort steigt der Ausländeranteil von Jahr zu Jahr. Größere Städte haben schon einen  Bevölkerungsanteil von bis zu 30% an Menschen, die keine britischen Wurzeln haben.

Fazit: Großbritannien dürfte die Entwicklung auf dem Kontinent um einige Jahre vorwegnehmen. Allerdings haben inzwischen auch hier viele westeuropäische Länder wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und auch Deutschland hohe Migrantenanteile, deren Exponenten verstärkt gesellschaftliche Spitzenfunktionen einnehmen.

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