Großbritannien plant die Totalüberwachung seiner 65 Mio. Einwohner. Zu ihrer eigenen Sicherheit selbstverständlich. Eine Großrechenanlage soll sämtliche Daten zu jeder Person im Vereinigten Königreich zusammenführen sowie sekundenschnell greifbar und verknüpfbar machen.
Die Grundlagen für die digitalen Personen-Profile hat die heutige Premierministerin Theresa May geschaffen. Sie leitete das Innenministerium sechs Jahre lang und setzte die Verschärfungen durch.
Die drei Hauptziele der Regierung sind: - eine weitere Reduzierung der Verbrechenshäufigkeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Aufklärungsrate.
- eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit an den Grenzen.
- Vorbeugung gegen Terrorismus.
Zudem geht es um eine nachhaltige Reduzierung der Kosten in der Daten-Vorhaltung und -auswertung. Unzählige Behörden werden künftig keine eigenen Rechenzentren mehr betreiben.
Zahlreiche Daten werden zuerst in den Großrechner eingespeist. Das sind: alle Reisepass-Daten, sämtliche Daten, die die Polizei landesweit gespeichert hat, Daten von Ein- und Ausreisen an den Landesgrenzen sowie die Daten des zentralen Kraftfahrzeug- und Führerschein-Amts. Schließlich kommen noch die Daten aus der erst vor kurzem eingeführten Automatischen Kraftfahrzeug-Kennzeichen-Beobachtung (ANPR) hinzu.
Auch wenn die Briten gegenüber Big Brother eher unempfindlich sind – es wird dennoch Widerstand geben. Erheblicher Unmut dürfte sich regen, wenn die Datensammlungen des Staatlichen Gesundheitsdienstes, der Schulen und Universitäten, der Finanzverwaltung und des Zentralen Grundbuchamts auf den Zentralrechner übergehen.
Die Profilierung der Einzelpersonen baut technisch auf Algorithmen auf. In der Endstufe wird ein Personenprofil sämtliche Daten einer Person zusammenführen. Es wird alles enthalten, was verfügbar ist: von der Geburt über Schulen, Krankheiten, die Ausbildung, den beruflichen Werdegang, Strafen, den Kauf/Verkauf von Kraftfahrzeugen, Immobilien, Auslandsreisen bis hin zu Einkommens- und Vermögensverhältnissen.
Dies ist nicht die erste Überwachungsmaßnahme der Briten. An kaum einem öffentlichen Ort oder nicht privaten Gebäude läuft keine Filmkamera mit.
Fazit: Drittes Reich und SED-Diktatur haben Deutschland in Sachen staatlicher Überwachung empfindsam gemacht. Doch es wäre naiv zu glauben, dass der Staat nicht auch hier Schritt für Schritt weitere Überwachungsmaßnahmen fordern wird. Mehr zu Big Brother lesen Sie in unserer Weihnachtsausgabe (22.12.).