Großbritannien will 2050 emissionsfrei sein
2050 soll es in Großbritannien keine klimaschädlichen Emissionen mehr geben. Dieses Ziel hat Mitte November der britische Premierminister Boris Johnson im Parlament im Rahmen seines Planes für eine grüne Wirtschaft genannt. Johnson erhofft sichdie Erholung der britischen Wirtschaft von der scharfen Corona-Krise durch eine “grüne Revolution” zu bewerkstelligen. Dazu nennt er zehn Schwerpunkte:
- ein massiver weiterer Ausbau der heute schon umfangreichen Offshore Windenergie-Kapazitäten
- der Aufbau einer Wasserstoffproduktion auf der Basis von 500 Mio. Pfund Subventionen
- Beschleunigung des Ausbaus der nuklearen Stromerzeugung. Das gilt sowohl für große nukleare Kraftwerke als auch die anvisierten Klein-Reaktoren zur Stromerzeugung.
- Ausbau der Batteriewirtschaft für den Betrieb von Elektroautos. Das schließt sowohl die Batterieproduktion als auch dichte Netze von Ladestationen ein.
- “Begrünung” des Verkehrs durch viele tausend Elektrobusse und ein umfassendes neues Netz von Radfahr-Wegen
- Entwicklung eines emissionslosen Antriebssystems zunächst für Flugzeuge und später auch für Schiffe.
- Ein Sonderfonds von 1 Mrd. Pfund um Schulen, Krankenhäuser und auch private Wohnhäuser im Energieverbrauch zu reduzieren
- Massiver Ausbau der so genannten CCS Technik, also des Absondern, Einfangen und Speichern von Kohlendioxid.
- Bepflanzung von 30.000 Hektar Land mit Bäumen zur Reduzierung des CO2-Gehalts in der Luft.
- Ausbau von London zu einem globalen Zentrum für “grüne Finanzierungen” mittels eine Sonderfonds von einer Milliarde Pfund.
Der gesamte finanzielle Aufwand des britischen Staates für die "Grüne Revolution" der Wirtschaft wird von Johnson auf 12 Mrd. Pfund beziffert. Der Prime Minister geht davon aus, dass diesem Investitionsstoß privatwirtschaftliche Investitionen in einer Größenordnung von 40 Mrd. Pfund folgen werden. Alles in allem sollen damit rund 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Teile der konservativen Regierungspartei als auch der Opposition bezweifeln allerdings, ob sich diese Ziele mit den verfügbaren finanziellen Mitteln verwirklichen lassen.
Fazit: Ob das Ziel tatsächlich zu erreichen ist, dürfte zweifelhaft sein zumindest auf lange Jahre hinaus.
Durch den "Grünen" Weg bieten sich zahlreiche neue Geschäftsmöglichkeiten für ausländische Anbieter.