Hybride Angriffe: Privatwirtschaft entscheidend
Die EU will sich besser gegen hybride Angriffe schützen. Darum werden aktuell diverse Strategiepapiere vorbereitet. Die sollen die EU-weite CER-Richtlinie ergänzen. Diese wird in Deutschland durch das KRITIS-Dachgesetz umgesetzt.
Um das Ziel zu erreichen, wird die EU immer öfter auf eine gute Zusammenarbeit mit privatwirtschaftlichen Unternehmen angewiesen. Denn "die kritischen Infrastrukturen liegen zu 80% in privatwirtschaftlicher und nur zu 20% in staatlicher Hand." Das weiß Christian Heppner, strategischer Sicherheitsmanager bei der SecCon Group. „Relevante Angriffsziele sind die Energiewirtschaft und die Wasserversorgung“, so Heppner.
Viele potenzielle Ziele in der Privatwirtschaft
Potenzielle Angriffsziele liegen immer öfter in der privatwirtschaftlichen Hand. Darum sollten auch Unternehmen sensibler werden. Das größte Risiko sind nach wie vor die eigenen Mitarbeiter. Um Informationen zu erlangen, werden von Angreifern oft Mitarbeiter der Unternehmen ausgewählt, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Diese werden gezielt angesprochen oder manipuliert (social engineering), so Heppner. Neben Erpressungen und finanziellen Anreizen arbeiten die Angreifer auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (Deepfakes).
Unternehmen können auf vielen Wegen vorbeuten und die Risiken reduzieren, attackiert zu werden. Wichtigster Punkt ist die Aufklärung und Schulung (security awareness). Zudem ist es wichtig, die Lieferkette im Blick zu haben. Auch Mitarbeitern in dieser Kette liegen oft relevante Informationen oder technische Zugänge vor.