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Spanien zieht die Notbremse auf dem Immobilienmarkt

Immobilien: Madrid sendet Signal an Investoren

© Hans Ringhofer / picturedesk.com / picture alliance
Die spanische Regierung greift durch: Airbnb muss tausende unerlaubte Wohnungsanzeigen löschen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Wohnungsnot zu lindern und den Mietpreisanstieg zu bremsen. Madrid sendet damit auch ein klares Signal an Investoren.
Vor kurzem haben wir gewarnt, dass der spanische Immobilienmarkt zu heiß wird und politische Abwehrmaßnahmen drohen (FB vom 13.05.). Nun macht die spanische Regierung Nägel mit Köpfen. Das Vermittlungsportal Airbnb muss jetzt tausende Anzeigen nicht angemeldeter Wohnungen löschen. Praktisch stoppt Madrid damit die Vermietung von Wohnungen als Ferienwohnungen über den Anbieter. 

Die Maßnahme hat zwei Ziele. Erstens soll sie unmittelbar der grassierenden Wohnungsnot und den explodierenden Kaufpreisen und Mieten entgegenwirken. Zur Orientierung: In den vergangenen 10 Jahren stiegen die Kaufpreise um 85%. Es ist nun zu erwarten, dass viele der Wohnungen, die nun nicht mehr über Airbnb an Touristen überlassen werden können, in den nächsten Monaten zur Dauermiete angeboten werden. Das dürfte dann auch den steilen Mietpreisanstieg ausbremsen. 

Madrid zieht die Bremse auf dem Immobilienmarkt

Zweitens soll diese Maßnahme mittelbar die extreme Unzufriedenheit der Spanier mit dem Wohnungsmarkt wieder reduzieren. Die Stimmung in Spanien war erheblich unter Druck, die Wohnungsnot und die explodierenden Mieten wurden als zunehmend gefährlicher sozialer Sprengstoff empfunden. Dem stellt sich Madrid nun entgegen und es ist nicht zu erwarten, dass die Maßnahmen nur "Aktionismus" sind, so die Einschätzung unserer Korrespondentin vor Ort. 

Madrid sendet damit ein klares Signal an Investoren. Der bislang boomende spanische Immobilienmarkt soll ausgebremst werden. Immobilieninvestments dürften deutlich unattraktiver, die Vermietung an Touristen schwieriger werden. Das dürfte mittelfristig auch auf die Kaufpreise zurückwirken. 
Fazit: Der spanische Immobilienmarkt wird ausgebremst. Gut möglich, dass sich die Vermietung an Touristen andere Vertriebskanäle sucht. Auch die dürfte Madrid dann aber früher oder später wieder blockieren. Immobilien-Käufe in Spanien und den zugehörigen Inselgruppen sollten nicht mehr vorrangig zur Vermietung getätigt oder neu kalkuliert werden.    
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