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Italien zapft den Nahen Osten und Nordafrika an

Israelisches Gas für Europa

Pipeline. © tomas / stock.adobe.com
Europa ist auf der fieberhaften Suche nach neuen Energie-Partnern. Italien klopft dabei bei seinen Mittelmeer-Nachbarn an - und findet bereitwillige Partner, aktuell Israel. Vor allem ein Verbündeter, der sich erst im Januar zurückgezogen hatte, bereut nun vermutlich seine Entscheidung.
Italien verfolgt konsequent seinen Plan, zur Drehscheibe für Gaslieferungen in Südeuropa zu werden. Nachdem Ministerpräsident Mario Draghi bereits mit Algerien ein Abkommen unterzeichnet hat, in dessen Folge die algerischen Gaslieferungen nach Italien auf 9 Mrd. Kubikmeter steigen werden, steht nun Israel im Fokus seiner Bemühungen.

Mittelmeer Pipeline befindet sich noch im Bau

Draghi betonte bei seinem aktuellen Besuch in Israel die Notwendigkeit für Alternativen zu russischen Energieimporten. Mit Importen aus Israel im großen Stil ist aber erst frühestens 2025 zu rechnen. So lange dauert es mindestens, bis die EastMed-Pipeline fertigstellt ist. Die soll Gas aus Israel über Zypern und Griechenland bis nach Süditalien liefern. In dem betreffenden Gasfeld liegen Reserven von 600 Mrd. Kubikmetern Erdgas. Bis zur Fertigstellung der Pipeline ist der Transport über schwimmende LNG-Terminals denkbar.

Israel hat eine radikale Wende in seiner Energiepolitik vollzogen. In den kommenden Jahren will das Land seine Erdgas-Produktion von 20 auf 40 Mrd. Kubikmeter verdoppeln (FB vom 13.1.2020). Noch vor einem halben Jahr wurde der Stillstand aller Explorationsprojekte zugunsten regenerativer Energien verkündet.

US-Administration mit schlechtem Timing

Der israelische Schwenk fällt jetzt auch auf die USA zurück. Erst im Januar hat sich die US-Regierung den Rückzug von dem Projekt angekündigt. Angesichts des Ukraine-Krieges fordern erste Abgeordnete die Biden-Administration inzwischen zur "Wende von der Wende" auf. Hintergrund ist das günstige Erdgas aus dem Nahen Osten, das in Konkurrenz zu den US-Energiegeschäfte mit Europa steht.

Auch die Türkei steht dem Projekt Israels ablehnend gegenüber. Ankara hätte gern, dass das Gas über die Türkei transportiert wird. Das ist allerdings nicht geplant.

Fazit: Die zukünftige Energieversorgung Europas wird vor allem durch den Süden sichergestellt. Italien forciert das massiv. Auch Spanien und der Balkan gehen diesen Weg. Langfristig können die Pipeline-Systeme auch für Wasserstoff genutzt werden.
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