Neue Frontstellung in der Eurozone
Nord gegen Süd in der Eurozone, das war gestern. Jetzt gilt zusätzlich Reformer gegen Reformverweigerer. Eine Konfrontation, die die Eurozone stärkt.
Bisher galt eine geografische Frontstellung innerhalb der Eurogruppe als fest vorgegeben: Die eher ausgabefreudigen Südstaaten („Club Med“) standen gegen den sparsamen Norden. Neben dieser immer noch bestehenden Front trat im Zuge der Diskussion über den Fall Griechenland eine zweite, chronologisch geprägte, zutage: Staaten vor und nach der Reform. Wie zuvor schon die Balten erzielen jetzt auch Portugal und Spanien nach schmerzhaften Einsparungen und Reformen erste Wachstumserfolge. Ihre (konservativen) Finanzminister Maria Albuquerque und Cristóbal Montoro wollen sich diese mühsam erreichten Fortschritte nicht gefährden lassen. Sie sparen daher nicht mit deutlicher Kritik am griechischen Vorgehen – die auch Franzosen und Italienern in den Ohren klingen muss.
Fazit: Mit dieser veränderten Frontstellung wird die Eurozone politisch gestärkt. Denn das stabilitätsorientierte Lager gewinnt an Rückhalt.