Osteuropa: Wachstum legt wieder zu
Mit der Wirtschaft in Osteuropa geht es langsam wieder aufwärts.
Das Wachstum der Staaten am Ostrand der EU soll im kommenden Jahr wieder zulegen, wenn auch nicht ganz so stark wie noch im Frühjahr erwartet. Die in London beheimatete Entwicklungsbank EBRD setzt in ihrem gerade erschienenen Herbstausblick die Schätzung für 2016/17 mit 2,7% und 3% an. Das liegt um 0,4 bzw. 0,1 Punkte unter der Schätzung vom Frühjahr. Maßgeblich für die kurze Schwäche ist die EU-Regionalförderung durch den Übergang vom Programm 2009-15 zum Programm 2016-22. Dabei ergab sich eine Pause im Geldfluss aus Brüssel. Folge: Das Wachstum der Region kam im ersten Quartal praktisch zum Stillstand, so dass das laufende Jahr insgesamt hinter den 2015 erzielten rund 3,4% zurückbleiben wird. Die Schwäche ging von den Investitionen aus. Die waren naturgemäß am stärksten von der geringeren Förderung aus Brüssel betroffen. Die EU lieferte durch die expansive Geldpolitik aber auch positive Impulse. So profitierten die Volkswirtschaften am EU-Ostrand direkt von der sprudelnden Liquidität zu niedrigen Zinssätzen. Zum anderen eröffnete die EZB Spielräume für Lockerungen der Geldpolitik in den einzelnen Staaten . Beachtlich ist die Entwicklung Kroatiens. Dort wurde eine lange Rezession von neuem Wachstum abgelöst. Der im letzten Jahr begonnene Wachstumstrend (1,5%) verfestigt sich mit der Aussicht auf 2,3% und 2,0% für 2016/17.
Fazit: Kroatien profitiert von einer Umverteilung der Touristenströme Dank der im Vergleich zur Türkei oder Ägypten günstigen Sicherheitslage. Zudem greifen erste Strukturreformen der Regierung.