Polen will Agrarexporte der Ukraine bremsen
In Warschau regt sich Widerstand gegen die hohen Agrar-Exporte aus der Ukraine. Denn die Waren machen den polnischen Bauern das Leben schwer. Das könnte für die rechte Regierung unter Führung der PiS-Partei noch zu einem Problem werden.
Polen hat die EU aufgefordert, weniger Lebensmittel aus der Ukraine zu importieren. Denn die massenhaften Importe aus der Ukraine setzen zunehmend die polnischen Bauern unter Druck. Die Landwirtschaft des Landes erwirtschaftet immerhin 20% des polnischen BIP und ist für 40% der Exporte verantwortlich. Die hohen Exporte aus der Ukraine setzen die polnischen Bauern aber nun unter einen höheren Marktwettbewerb. Zu den Produkten, die in Polen als problematisch eingestuft werden, gehören Mais, Raps und Geflügel.
Polen ist damit das nächste Land, das die Importe aus der Ukraine bremsen möchte. Schon im Oktober hatte Rumänien sich über die hohen Exporte aus der Ukraine beschwert, weil die Agrargüter die Exportpreise der eigenen Produkte stark drücken (FB vom 24.10.).
Fazit: Die rechte Regierung unter Führung der PiS dürfte den Druck gegenüber Brüssel noch erhöhen, weil sie die Stimmen auf dem Land verteidigen muss, wenn sie die Macht bei der bis September 2023 anstehenden Wahl verteidigen will.