Reformen kommen nicht rechtzeitig
Bis Ende Oktober müssen Ausschreibungen für die Häfen von Piräus und Thessaloniki stehen. Auch Regionalflughäfen sollen in private Hände übergehen. Weitere Privatisierungen dürften sich aber verzögern. Für die in Brüssel noch zu schaffende Behörde fehlt das Spitzenpersonal.
Ans Eingemachte der eigenen Klientel geht die Reform der Öffentlichen Verwaltung. Sie soll modernisiert und effizienter werden. Besondere Vergünstigungen für Staatsangestellte sollen zusammengestrichen werden.
Auf Widerstand (Streiks) wird auch die Reform des Rentensystems stoßen. Sofort wegfallen dürften die meisten Anreize für eine Frühverrentung. Die Rente mit 67 wird aber wie in Deutschland nur schrittweise kommen.
Die Regeln gegen Steuerhinterziehung sollen klarer gefasst, die Steuerbehörden gestärkt werden.
Bei der Erfassung der Immobilien durch ein Grundstückskataster will Griechenland Vollzug melden.
Zudem steht die Sanierung des Bankensektors mit Hilfe des ESM auf der Agenda.
Fazit: Selbst wenn die neue Regierung sofort an die Arbeit ginge – die Umsetzung der Vereinbarungen mit den Gläubigern wird dauern. Vor 2016 tut sich wenig. Brüssel (und Berlin) werden dennoch stillhalten und zahlen.