Schrumpfung
Osteuropa schrumpft gewaltig: Den Menschen folgt das BIP - beides sinkt zahlenmäßig.
Auf die Staaten Osteuropas kommen schwere Probleme zu. Das geht aus der neuesten Bevölkerungsprojektion der UNO hervor. Hier schrumpft die Bevölkerung in den Jahren bis 2050 am schnellsten: 15 der 20 Staaten mit den weltweit höchsten Schrumpfungsraten liegen in Osteuropa. An der Spitze stehen Bulgarien (-27,9%) und Rumänien (-22,1%). Abgesehen von Tschechien (-5,5%), Slowakei (-6,4%) und Slowenien (-9,8%) geht die Bevölkerung überall mit zweistelligen Raten zurück. Dahinter stehen zwei Faktoren. Die Geburtenraten sind gefallen und erreichen im Schnitt kaum 1,5 Kinder je Frau statt der 2,1, die Geburten und Todesfälle dauerhaft im Gleichgewicht halten. Dazu kommt: Osteuropa verliert ständig Menschen an die Länder Westeuropas. Das Arbeitsangebot sinkt. Das ist umso schmerzhafter, als damit ein „brain drain“, also die Abwanderung höher qualifizierter Arbeitskräfte, einhergeht. Dies verschärft die Verluste von Einkommen und Wohlstand. Das schlägt sich in sinkenden Mitteln der staatlichen Sozialsysteme nieder. Gleichzeitig müssen aufgrund der Überalterung steigende Soziallasten bewältigt werden. Der Bevölkerungsrückgang erzeugt durch sinkende Einnahmen bei steigenden Lasten eine Schere für die Staatsfinanzen. Damit wächst das Risiko von Finanzkrisen.
Fazit: Die Staaten Osteuropas verlieren ihr Wachstumspotenzial und als Absatzmärkte sowie als Investitionsziele an Attraktivität.