Der Schein trügt: David Cameron ist der wahre Sieger des Machtpokers um die Nominierung von Jean-Claude Juncker.
David Cameron ist der heimliche Sieger des Brüsseler Machtpokers. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit des Verbleibs Großbritanniens in der EU. Der britische Premierminister konnte die Nominierung von Jean-Claude Juncker zum EU-Kommissionspräsidenten zwar nicht verhindern. Das war ihm aber schon seit langem klar. Seine zwei wichtigsten Ziele hat er erreicht. Cameron ist es gelungen, sich in der Heimat als „standhaft“ und „mutig“ zu profilieren. Mit seinem „No“ zu Juncker kann er bei seiner enorm europakritischen Bevölkerung punkten und der britischen Unabhängigkeitspartei (UKIP) den Wind aus den Segeln nehmen. Außer ihm hat nur Ungarns Premier und anerkannter Populismus-Experte Victor Orban gegen Juncker gestimmt. Das stärkt Camerons politisches Profil nur noch zusätzlich. Sein wichtigstes inhaltliches Ziel hat Cameron erreicht: Europa wird integrationspolitisch auf der Stelle treten. Die neue EU-Kommission wird nur den Status quo verwalten dürfen. Der EU-Gipfel hat in allen wesentlichen Projekten für Stillstand gesorgt. Weder in der Energie-, Haushalts- oder geschweige denn in der Finanzmarktpolitik gab es Beschlüsse. Die offizielle EU-Agenda für die nächste Legislaturperiode ist – wie prognostiziert – extrem schwammig formuliert. Dies zeigt sich am stärksten bei der lang debattierten Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Er wird erwartungsgemäß nicht angetastet. Stattdessen soll er „bestmöglich“ genutzt werden. Wie wir von Gipfelteilnehmern hören, heißt dies im Klartext: Die Rahmenbedingungen des Paktes bleiben offiziell erhalten; allerdings soll die Kommission bei der Durchsetzung eine (noch) moderatere Gangart einschlagen. Die neue EU-Kommission wird sich darüber hinaus bemühen (müssen), ihren eigenen Einfluss kleinzureden. Beleg dafür ist die geänderte PR-Strategie: Auf diversen Hintergrundterminen vor und nach dem Gipfel stellten Kommissionsvertreter immer wieder das sogenannte „Refit“-Projekt in den Vordergrund. Es sieht vor, bestehende EU-Regularien auf den Prüfstand zu stellen. Wenn nötig, werden sie zurückgenommen. Im Kern geht es also um „weniger Europa“. In den Monaten vor der Europawahl war die Kommission noch bemüht gewesen, die Vorzüge der EU stärker zu bewerben.
Fazit: Die Nominierung des EU-Befürworters Jean-Claude Juncker ist das Stoppsignal für den europäischen Integrationsprozess. Cameron ist politisch gestärkt, die EU-Kommission in ihrer Macht beschnitten. So kann der Briten-Premier den schwierigen Spagat schaffen und seine Landsleute auf einen EU-Verbleib beim anstehenden Volksentscheid einschwören.
Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland
Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Für Unternehmer und Anleger
FUCHS-Newsletter
Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie jede Woche spannende Impulse zu Themen, die für Sie als Unternehmer und Anleger wichtig werden. Bleiben Sie auf dem Laufenden und mit der FUCHS-Redaktion in Kontakt!