UK steuert blind auf den Brexit zu
UK träumt von Unabhängigkeit und Ersparnissen durch den Brexit. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Offenbar verfangen die teilweise abenteuerlichen Versprechen der Brexit-Protagonisten. Aus den in Aussicht gestellten Ersparnissen durch einen Brexit sollte mittlerweile wohl mindestens ein anständiger, mehrwöchiger Urlaub für jeden Briten finanzierbar sein. Wenn aber Wolfgang Schäubles „in is in and out is out“ tatsächlich gilt, müssen die Briten vor allem zwei Probleme lösen: Das Defizit der Leistungsbilanz muss ohne die Direktinvestitionen der Unternehmen, vor allem aus den USA, finanziert werden, die Großbritannien bislang als Sprungbrett in die EU nutzen. Und die britische Finanzwirtschaft muss eine Abwanderung von Geschäftsvolumen und lukrativer Beschäftigung an andere EU-Finanzplätze verhindern. Anderenfalls drohen eine Zahlungsbilanzkrise und eine tiefe Rezession. Tragfähige Lösungen sind nur durch Konzessionen der EU denkbar. Denen müssten aber sämtliche EU-Mitglieder zustimmen. Fazit: Angesichts der Risiken wird die Volatilität der Märkte kurzfristig weiter stark steigen.