Weichenstellung
Schottland, England, Wales und Nordirland bleiben zusammen. Ein wenig gewinnt das Pfund, heimlicher Gewinner ist Brüssel. Hart wird es jetzt für die britischen Parlamentarier.
Auch wenn die Schotten gegen die Unabhängigkeit gestimmt haben, hat das Referendum Konsequenzen. Die Londoner Regierung und die beiden großen Parteien haben den Schotten im Zuge der Kampagne weitreichende Zusagen für eine Autonomie gemacht. Die müssen nun durch das Parlament gebracht werden. Das wird keine ganz einfache Aufgabe. Schließlich sollen die Abgeordneten beschließen, dass sie Kompetenzen abgeben. Vor allem unter den Tories werden einige merken, dass sie damit genau das tun, was sie gegenüber der EU gerade nicht wollen. Immerhin ist mit dem Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich die Chance erhalten geblieben, dass UK insgesamt beim EU-Referendum gegen den Austritt stimmt. Ohne Schottland wäre ein Brexit wohl sicher gewesen. Sollte sich das Parlament in London nicht auf mehr Autonomie für die Schotten einigen können, stünde aber erneut ein Unabhängigkeits-Referendum an.
Fazit: Am Ende zählt Brüssel zu den wichtigsten Gewinnern dieser Abstimmung.