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Wahlen in Niederösterreich

Wendepunkt in der österreichischen Innenpolitik

Österreich Flagge © DeVIce / Fotolia
Die ÖVP wird am Sonntag ihr Stammland Niederösterreich verlieren. Gewinner ist die FPÖ, die damit auch in der Bundespolitik wieder zu einem wichtigen Faktor wird. Das wird ein Polit-Beben in der Alpenrepublik Österreich auslösen.
Die Landtagswahlen in Niederösterreich am 29.01. werden zum Wendepunkt in der österreichischen Innenpolitik. Die Volksparteien ÖVP und SPÖ werden am Wahlabend Trauer tragen. Die rechtspopulistische FPÖ wird zum strahlenden Sieger. Zwar wird sie es nicht schaffen, vor die ÖVP als stärkste Partei aus der Wahl hervorzugehen. Aber sie wird den Konservativen viele Stimmen abknöpfen. In Umfragen kommt sie derzeit auf 25% und belegt damit den zweiten Platz. Es dürfte schwer möglich sein, eine Regierung an der FPÖ vorbei zu bilden.

ÖVP im Abwärtstrend

Den Umfragen nach wird die Österreichische Volkspartei (ÖVP) ihre absolute Mehrheit in Niederösterreich verlieren. Aktuell kommt sie auf 38%. 2018 lag sie noch bei 49,6 % (2013 sogar 50,8 %). Damit verliert die ÖVP auch die Mehrheit unter den neun Landesregierungsmitgliedern. Fünf Landesräte müsste sie erreichen, um wie bisher durchregieren zu können. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat sich in der Corona Zeit als Hardlinerin (Lockdowns, Impfungen) hervorgetan. Der Stimmungsumschwung drückt nun ihre Umfragewerte deutlich.

Ebenso schwer wiegt der darüberliegende Abwärtstrend der ÖVP. Der Sturz des ÖVP Bundeskanzlers Sebastian Kurz, die Korruptions-Skandale, die schlechte Corona-Bilanz und die hohe Inflation haben das Bild der Volkspartei eingetrübt. Sie ist jetzt nicht mehr türkis (Kurz) sondern wieder schwarz (FB vom 10.01.2022). ÖVP Kanzler Karl Nehammer fehlt die Ausstrahlung und auch das Regierungsglück. Verliert die ÖVP ihre letzte Bastion Niederösterreich, ist das der Anfang vom Ende für Nehammer.

Der unerwartete Aufstieg von Kickl

Der sich abzeichnende Sieg der FPÖ in Niederösterreich wird die guten Umfragewerte für FPÖ Parteichef Herbert Kickl bestätigen. Als Kickl die Partei von HC Strache übernahm ("Ibiza-Affäre"), war die FPÖ am Boden. Kickl galt als unsympatischer Ideologe, der die FPÖ nur für eine kleine rechte Wählergruppe wählbar mache. Diese Einschätzung hat sich als falsch erwiesen. 

Kickls geradlinige Oppositionsarbeit und die vielen Skandale von ÖVP und SPÖ haben die FPÖ wieder ins Spiel gebracht. Kickl könnte darum zum Königsmacher in der österreichischen Politik aufsteigen. In den Gesamtösterreichischen Umfragen hat sich die FPÖ inzwischen auf den ersten Platz hochgezogen. Wie nervös die Polit-Elite ist, zeigt ein Statement des (grünen) Bundespräsidenten van der Bellen. Der ließ offen, ob er FPÖ-Chef Kickl als Kanzler angeloben würde. Die nächste reguläre Österreich-Wahl steht 2024 an.

Fazit: ÖVP und SPÖ werden die Verlierer der Landtagswahlen in Niederösterreich. FPÖ-Chef Herbert Kickl hat die Partei aus dem Tief geführt und wird zum Königsmacher der österreichischen Politik. Die Innenpolitik dürfte wieder deutlich nach rechts rücken, insbesondere in Fragen der Migration und Russland.
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