Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1543
Wie Unternehmer zu Europa stehen

Zu kompliziert für diese Welt

Der DIHK ließ Politiker über Europa diskutieren. Dabei schalteten sich Unternehmer in die Diskussion ein. Sie zeigten auf, wie stark Anspruch und Wirklichkeit von gut gemeinten Initiativen wie bei der Datenschutzgrundverordnung auseinanderklaffen können. Und wie schwer es für die Politik in Brüssel ist, Bodenhaftung zu erlangen.

Auch wenn sie gerade mehr denn je von Politik und Verbänden eingefordert wird, die Begeisterung der Unternehmer für die EU hält sich in – zum Teil engen – Grenzen. Das wurde bei einer Diskussionsveranstaltung beim DIHK („DIHK Lounge") deutlich. Einerseits werden die wirtschaftlichen Vorteile des Binnenmarktes gesehen und geschätzt. Auch die Friedenssicherung in Europa wird als ein großer Wert gesehen.

Kleine Firmen haben jedoch den Eindruck, mit ihren Problemen bei der Umsetzung von EU-Rechtsetzungsakten hinten runter zu fallen. So mussten sich die vertretenen Politiker Daniel Caspary (MdEP, CDU), Markus Töns (MdB, SPD), Nicole Beer (MdB, FDP), Reinhard Bütikofer (MdEP, Bündnis 90/Grüne), Özlem Demirel (Spitzenkandidatin Die Linke) und Jörg Meuthen (MdEP, AfD) manch harsche Kritik anhören.

Unternehmen klagen über DSGVO

Etwa zur Datenschutzgrundverordnung. Ein Handwerker klagte über die anhaltende Rechtsunsicherheit, in der er sich wähnt, da er sich nicht in der Lage sieht, die 150 Seiten Verordnungstext zu lesen und die geforderten bis zu 1.000 Seiten Dokumentation zu erstellen. „Keiner sagt hier was zur Reparatur der DSGVO", klagte er.

Betroffen seien alle Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern. Sie stellen 88% der Gesamtzahl der Unternehmen in Deutschland. „Wenn wir das wirklich umsetzen würden, wären wir alle pleite." Ihm wurde entgegnet, da sei die nationale Politik bei der Umsetzung übers Ziel hinausgeschossen. Außerdem gebe es leider in Deutschland das spezielle Problem des Abmahnwesens. Und der Wunsch nach Rechtssicherheit stünde dem Problem der Überregulierung im Detail entgegen.

Umwelterfordernisse werden zur Belastung

Ein Vertreter des größten Kupferrecyclers der Welt, Aurubis (6.700 Mitarbeiter), nahm sich Grünen-Parlamentarier Reinhard Bütikofer vor. „Wir sind in der Welt der sauberste Kupferproduzent. Bei Einführung des CO2-Handels wurde uns versprochen, wer sauber ist, bekommt 100% Erlass. Heute zahlen wir aber 50% der Zusatzkosten." Das Gefälle zu den USA sei enorm: „Hier zahlen wir 6 Cent, in USA 2,5 für die kWh." Kupfer koste aber auf der ganzen Welt das gleiche. Zusatzkosten beim Strom an Kunden weiterzugeben, funktioniere nicht.

Was auffällt: Die Kritik wird rumgereicht. Seine eigene Bundestagsfraktion habe bei der Vorbereitung der DSGVO geschlafen, kritisierte der SPD-Abgeordnete Töns. Offensichtlich ist auch die völlige Überforderung der Parlamentarier. Sie sind kaum in der Lage, der nationalen Gesetzgebung so zu folgen, dass sie im Bundestag qualifiziert abstimmen und ihrem Gewissen folgen können. Jetzt sollen sie auch noch die Gesetzgebung auf europäische Ebene nachvollziehen.

Fazit: Europa ist in den gegenwärtigen Strukturen nicht zukunftsfähig. Eines der Kernprobleme lautet: Es fehlt eine Brücke aus dem Brüsseler Elfenbeinturm in die Niederungen des Alltags.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • FUCHS-Depot vom 25.04.2024

Depot etwas ausbalancieren

© KanawatTH / Getty Images / iStock
Die Börse tickt weiter nach unten, aber etliche unserer Depotwerte steigen kräftig. Wir nutzen das, um das Depot neu auszubalancieren.
  • Fuchs plus
  • KI-Tools für die digitale Buchhaltung

Xero wächst dynamisch

Innovative Technologie Symbolbild © piranka / Getty Images / iStock
Im Rechnungswesen und der Buchhaltung stecken noch erhebliche Effizienz-Reserven. Das Unternehmen Xero hat das erkannt und macht gute Geschäfte damit. Der Software-Spezialist wächst rasant und hat zahlreiche vielversprechende und technologisch interessante Ideen.
  • Fuchs plus
  • Gewinnträchtiger Camping-Boom

Tourism Holdings expandiert in Australien

Backpacking © AlexRaths / Getty Images / iStock
Camping ist in Deutschland ein Wachstumsmarkt, am anderen Ende der Welt aber auch. Sowohl in Neuseeland als auch in Australien wächst das Geschäft wieder und holt mit großen Schritten die Corona-Lücke auf. Davon profitiert auch die Tourism Holdings, die in Australien expandiert.
Zum Seitenanfang