Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1146
Euro

Griechenland-Probleme weiterhin ungelöst

Die publizistisch herausgestellte Einigung in der Eurogruppe ist eine Beruhigungspille. Ihre Wirkungen werden erst ab 2019 sichtbar.
Die publizistisch herausgestellte Einigung in der Eurogruppe ist eine Beruhigungspille. Wirklich geeinigt haben sich die Finanzminister auf Malta am Freitag nämlich lediglich darauf, dass vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich und möglichst bis zur Bundestagswahl in Deutschland keine neuerliche akute Griechenlandkrise sichtbar werden soll. Die vor Wochen aus Athen abgereiste Quadriga (ESM, EU, EZB und IWF) wird nun dorthin zurückkehren. Dann soll die Überprüfung der Reformfortschritte wieder aufgenommen werden. Die sollte aber eigentlich „spätestens“ Ende 2016 komplett abgeschlossen sein. Unabhängig von deren Ergebnis wird es die nächsten Auszahlung aus dem 3. Hilfspaket in Höhe von 7 Mrd. Euro im Juli geben. Mit dem Geld kann Griechenland dann Anleihen bedienen und Zinsen zahlen. Griechenlands Gegenleistung für die Zahlungen steht dagegen unter parlamentarischem Vorbehalt und in der Zukunft. Erst in den Jahren 2019 und 2020 sollen zusätzliche finanzielle Mittel von etwa 2% des BIP  eingespart bzw. zusätzlich eingenommen werden. Die Hälfte entfällt auf Einsparungen im Rentensystem, der Rest auf Steuermehreinnahmen. Allerdings: Wer dann in Griechenland regiert ist unklar – die regulären Wahlen sind erst 2019 – und damit dürften dann neue Diskussionen um erzielte Reformfortschritte wahrscheinlich sein. Der Griechen-Premier Alexis Tsipras hat im Gegenzug jedoch noch einige Pluspunkte für sein Land ausgehandelt. Griechenland darf 1,8 Mrd. Euro an zusätzlichen Sozialleistungen ausschütten, wenn man wie bisher die Reformen erfüllt hat. Eingesetzt werden kann das Geld zur Bekämpfung der Kinderarmut, für subventionierte Arbeitsplätze für die junge Generation und für verbilligte Medikamente für Rentner. Massenentlassungen und Aussperrungen seitens der Arbeitgeber werden zudem ausgeschlossen. Unverdrossen verlangt Athen außerdem eine weitere partielle Schuldenstreichung. Die könnte dann Grundlage für die Verhandlungen für das im 4. Hilfspaket ab 2019 sein. Der IWF hat sich ja bereits dafür ausgesprochen – ohne Streichung geht er dann ganz von Bord. Zahlungen leistet er ja bereits im dritten Paket nicht.

Fazit: Die verkündete Lösung ist eine Scheinlösung. Ihr vorrangiges Ziel ist, ein politisch heikles Aufflammen der Grexit-Debatte vor wichtigen Wahlen in Europa zu verhindern. Die grundlegenden Probleme Griechenlands sind nach wie vor ungelöst.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Beratung zum Markteintritt in Afrika

Förderung für afrikanische Märkte

Die Länder Afrikas gehören nun schon seit Jahren zu jenen Märkten mit den höchsten Wachstumsraten weltweit. Das Bundeswirtschaftsministerium hat darum ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem die Beratung zum Markteintritt gefördert wird.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Berliner Volksbank eG in der Ausschreibung

Die Berliner Volksbank disqualifiziert sich selbst

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Collage: Redaktion FUCHSBRIEFE; Bild: envato elements
Wer sich wie der Leser auf der Website von Banken einen ersten Eindruck über deren Stiftungskompetenz verschaffen möchte, wird bei der Berliner Volksbank kaum fündig. Zwar berichtet sie über ihr eigenes soziales Engagement; aber ob und wie sie andere Stiftungen unterstützt, lässt sie offen. Kein glücklicher Start für die Stiftung Fliege, die für ihre drei Millionen Euro einen neuen Vermögensverwalter sucht. Hoffentlich ist der Anlagevorschlag aussagekräftiger.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG in der Ausschreibung

Wagner & Florack vergibt Chancen

Thumb Stiftungsvermögen 2024. © Grafik Verlag Fuchsbriefe, envato elements
„Bei uns gibt es keine Portfolios von der Stange“, behauptet der Vermögensverwalter Wagner & Florack selbstbewusst auf seiner Website. Das ist gut, muss sich aber natürlich in der Praxis beweisen. Denn die Stiftung Fliege sucht genau das: eine individuelle Vermögensverwaltung für ihr Stiftungsvermögen in Höhe von 3 Millionen Euro. Und was Wagner & Florack (W&F) dann liefert, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Planungen für BRICS-Pay werden konkreter

BRICS-Währung soll auf Blockchain-basiert sein

Schwellenländer Währungen © B. Wylezich/Fotolia
Die BRICS-Staaten wollen eine eigene Währung schaffen, um sich von der Dominanz des US-Dollars zu lösen. Die konkreten Pläne für die Währung reifen immer weiter. Jetzt wurde bekannt, dass BRICS-Pay blockchain-basiert sein soll.
  • Fuchs plus
  • Die Schuldenlast als Indikator für die Stabilität von Währungen

Schulden vielfach geringer als vor zehn Jahren, aber …

In der öffentlichen Diskussion hat die Inflationsdebatte einen anderen Faktor so gut wie völlig verdrängt: die Schuldenstandsquoten der Staaten. Hier zeigen sich gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sehr unterschiedliche Entwicklungen. Es sollte nicht übersehen werden, welche Staaten ihre Wirtschaftsleistung mit erheblichen neuen Staatskrediten aufgepumpt haben. Das wird über kurz oder lang auch die Solidität der Währungen beeinflussen.
  • Fuchs plus
  • RKI: "Hochstufung von einem internen Mitarbeiter vorgenommen"

RKI verteidigt Corona-Entscheidungen

Die Veröffentlichung der RKI-Protokolle hat eine hitzige Debatte über die Corona-Politik entfacht. Kritiker der rigorosen Corona-Maßnahmen sehen sich in den Protokollen bestätigt. Verteidiger schieben die Diskussion um die Verantwortlichen und ihre Entscheidungen in die "Querdenker"-Ecke. Für die Politik sind die Protokolle gesellschaftlicher Sprengstoff.
Zum Seitenanfang