Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
825
Brexit Verhandlungen

Großbritanniens Wunschvorstellungen

Die Briten gehen mit eigenartigen Vorstellungen in die Verhandlungen mit der EU. Ein EU-Land könnte unter dieser Verhandlungsposition besonders leiden.
Die Briten malen sich die Welt schön. In den neuen Positionspapieren der May-Regierung sieht das so aus: Großbritannien verlässt die EU Ende März 2019 auf trickreiche Art. Sie tritt komplett aus dem Gemeinsamen Markt aus, führt aber die Zollunion mit der EU zwei Jahre lang als „Übergangsfrist“ weiter. Und wünscht sich dann noch eine Verlängerungsoption zu „Fast-Zollunion-Bedingungen“ für die Zeit danach. In dieser Idealwelt schlügen die Briten mehrere Fliegen mit einer Klappe. Britannien würde alle Lasten, Vorschriften und Finanzbeiträge an Brüssel los. Ebenso den verhassten Europäischen Gerichtshof und die nicht minder verhasste EU-Kommission. Zugleich bliebe der britische Export in ebendiesen Markt weiterhin befristet zollfrei. Denn inzwischen hat die Wirtschaft Theresa May klargemacht, dass die Hälfte des britischen Exports in den EU-Markt geht und man dort freie Fahrt braucht. Die Zumutungen für den Kontinent gehen noch weiter. Britannien soll während der zweijährigen Übergangsfrist das Recht behalten, Freihandelsverträge mit Dritten – anvisiert sind zunächst USA, Australien und Indien – abzuschließen – als Mitglied der EU-Zollunion. Kein Wort enthalten die bisherigen „Positionspapiere“ zur Frage der Aufenthaltsrechte von in Britannien lebenden EU-Bürgern oder zum Thema Einwanderung generell. Absurde Vorstellungen werden in Sachen des irisch-nordirischen Grenzregimes nach dem EU-Austritt entwickelt. Sie laufen auf die Etablierung einer virtuell-digitalen Grenzkontrolle hinaus, die es bisher nirgends gibt. Auf 500 km Grenzlänge wäre sie wohl ein Zaun mit riesigen Breschen. Jeder Verständige weiß, dass die Briten, rücksichtslos wie eh und je in Sachen Irland, hier die Grenzbäume neu installieren werden, wenn Irland nicht zum großen Einfallstor für Güter und Personen in Richtung UK werden soll. Der Brexit freilich ist und bleibt beschlossene Sache. Die Umfragen stehen 45 : 45%. Und auch der Sturz Theresa Mays im Herbst ist eher eine fromme Illusion der Brexit-Gegner. Die Tories haben sich intern auf den skizzierten Rosinenpicker-Kurs geeinigt. Und sie haben unverändert Rückhalt auch in der Boulevard-Presse. Labour betreibt in Sachen Brexit keine harte Opposition, sondern einen weichen Mittelkurs (aber durchaus mit Abschottung nach außen).

Fazit: Wenn es im Kern bei den skizzierten Vorstellungen bleibt, heißen die Optionen für den Kontinent nachgeben oder Crash der Verhandlungen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geld-Podcast, Teil 31

Welche Versicherungen notwendig sind

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Bevor die Bundesbürger ein Vermögen aufbauen können, müssen sie die finanziellen Folgen der Lebensrisiken absichern. In der 31. Episode des Geldtipp-Podcasts diskutieren Pferdchen und Fuchs, welche Versicherungen sinnvoll sind, auf welche Policen verzichtet werden kann und wie sie sich selbst abgesichert haben.
  • 20. Private Banking Gipfel 2023

In drei Etappen zum Olymp des Private Bankings

Der Weg zum (Private Banking Gipfel). © envato elements, Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit Photoshop (KI)
Am 20. November 2023 findet im SpringerNature Verlagshaus in Berlin der 20. Private Banking Gipfel statt. Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz lädt die Spitzenvertreter der Private Banking Branche zur Preisverleihung und zum nachfolgenden Get Together in die Bibliothek des internationalen Verlagskonzerns SpringerNature. Dr. Ulrich Vest, Hausherr und CFO von SpringerNature, wird ein Grußwort sprechen.
  • Standpunkt: Ein Kanzler muss handeln, nicht lamentieren

Wir brauchen gutes Regieren, keinen "Deutschland-Pakt"

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. @ Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Olaf Scholz muss handeln, statt andere aufzurufen, ihn zu unterstützen. Er ist der Kanzler. Nur wer Entscheidungen trifft und selbst verantwortet, der führt. Und wenn er klug und richtig entscheidet, dann folgen ihm die Wähler auch. Das kann, das sollte Scholz niemand abnehmen, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gute-Laune-Nachrichten vom 02. Oktober 2023

Arbeitsmarkt weiterhin stark

Der Arbeitsmarkt zeigt weiterhin kein Anzeichen von Schwäche. Die Erwerbstätigkeit steigt und auch die Unternehmen wollen mehr Leute einstellen. Gute Nachrichten gibt es auch von der Inflation und dem Klimaschutz.
  • Fuchs plus
  • Höhere Produktivität oder höhere Arbeitslosigkeit

Widersprüche in den Aussagen der Fed

Schriftzug Federal Reserve am Gebäude der US-Notenbank. © Federal Reserve Board Photo Gallery 2023
Die Fed glaubt, erst einmal genug getan zu haben, um die Inflation zu dämpfen. Doch ihre eigenen Wirtschaftsprognosen sprechen eine andere Sprache.
  • Fuchs plus
  • Kryptowährungen entwickeln sich im Hintergrund weiter

Gute Fundamentaldaten für Bitcoin und Ethereum

Mehrere Bitcoin im Vordergrund, Börsenchart im Hintergrund. © Bildwerk / stock.adobe.com
Um die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum ist es in jüngster Zeit ruhiger geworden. FUCHS-Devisen analysiert den aktuellen Kursverlauf und zeigt die fundamentalen Entwicklungen auf, die die Kryptowährungen in den kommenden Wochen und Monaten beeinflussen werden.
Zum Seitenanfang