Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
934
Brexit Verhandlungen

Großbritanniens Wunschvorstellungen

Die Briten gehen mit eigenartigen Vorstellungen in die Verhandlungen mit der EU. Ein EU-Land könnte unter dieser Verhandlungsposition besonders leiden.
Die Briten malen sich die Welt schön. In den neuen Positionspapieren der May-Regierung sieht das so aus: Großbritannien verlässt die EU Ende März 2019 auf trickreiche Art. Sie tritt komplett aus dem Gemeinsamen Markt aus, führt aber die Zollunion mit der EU zwei Jahre lang als „Übergangsfrist“ weiter. Und wünscht sich dann noch eine Verlängerungsoption zu „Fast-Zollunion-Bedingungen“ für die Zeit danach. In dieser Idealwelt schlügen die Briten mehrere Fliegen mit einer Klappe. Britannien würde alle Lasten, Vorschriften und Finanzbeiträge an Brüssel los. Ebenso den verhassten Europäischen Gerichtshof und die nicht minder verhasste EU-Kommission. Zugleich bliebe der britische Export in ebendiesen Markt weiterhin befristet zollfrei. Denn inzwischen hat die Wirtschaft Theresa May klargemacht, dass die Hälfte des britischen Exports in den EU-Markt geht und man dort freie Fahrt braucht. Die Zumutungen für den Kontinent gehen noch weiter. Britannien soll während der zweijährigen Übergangsfrist das Recht behalten, Freihandelsverträge mit Dritten – anvisiert sind zunächst USA, Australien und Indien – abzuschließen – als Mitglied der EU-Zollunion. Kein Wort enthalten die bisherigen „Positionspapiere“ zur Frage der Aufenthaltsrechte von in Britannien lebenden EU-Bürgern oder zum Thema Einwanderung generell. Absurde Vorstellungen werden in Sachen des irisch-nordirischen Grenzregimes nach dem EU-Austritt entwickelt. Sie laufen auf die Etablierung einer virtuell-digitalen Grenzkontrolle hinaus, die es bisher nirgends gibt. Auf 500 km Grenzlänge wäre sie wohl ein Zaun mit riesigen Breschen. Jeder Verständige weiß, dass die Briten, rücksichtslos wie eh und je in Sachen Irland, hier die Grenzbäume neu installieren werden, wenn Irland nicht zum großen Einfallstor für Güter und Personen in Richtung UK werden soll. Der Brexit freilich ist und bleibt beschlossene Sache. Die Umfragen stehen 45 : 45%. Und auch der Sturz Theresa Mays im Herbst ist eher eine fromme Illusion der Brexit-Gegner. Die Tories haben sich intern auf den skizzierten Rosinenpicker-Kurs geeinigt. Und sie haben unverändert Rückhalt auch in der Boulevard-Presse. Labour betreibt in Sachen Brexit keine harte Opposition, sondern einen weichen Mittelkurs (aber durchaus mit Abschottung nach außen).

Fazit: Wenn es im Kern bei den skizzierten Vorstellungen bleibt, heißen die Optionen für den Kontinent nachgeben oder Crash der Verhandlungen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Liechtensteinische Landesbank AG

LLB berät gut, ist aber auf ein Produkt fokussiert

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die LLB-Gruppe steht seit gut 160 Jahren für Stabilität und Sicherheit, erfährt der Kunde auf der Website des Instituts. Das soll weiterhin so bleiben, auch wenn sich die Bank einen neuen Markenauftritt gegeben hat und einen expansiven Kurs im Ausland (Deutschland und Österreich) fährt. Die Eigentumsverhältnisse der Bank sind stabil, was Vertrauen schafft: Das Land Liechtenstein, eins der wenigen Länder weltweit mit einem AAA-Rating, besitzt die Mehrheit von 57 Prozent der Aktien der Bank.
  • Wirtschaft, Frieden, Zukunft: Wie die EU ihre Grundlagen verspielt

Scheitert Deutschland, scheitert die EU

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die Europäische Union steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die wirtschaftliche Prosperität bröckelt, der Frieden ist bedroht, und Deutschlands Rolle als finanzstärkste Nation gerät ins Wanken. Immer neue Regulierungen und politisches Versagen schwächen die Union. Wenn Deutschland wirtschaftlich scheitert, droht auch das Ende Europas.
  • Fuchs plus
  • Trump auf dem Vormarsch: Ungewöhnliche Allianzen im US-Wahlkampf

US-Wahlkampf-Chaos: Biden schwächt Harris, Trump profitiert

Joe Biden greift weiterhin aktiv in den Wahlkampf ein, obwohl er offensichtlich von den führenden Demokraten ausgebootet wurde. Seine Einmischungen schwächen Kamala Harris, die ohnehin mit Problemen in ihrem Wahlkampf zu kämpfen hat. Unterdessen formieren sich überraschende Allianzen – sogar linke Gewerkschaften unterstützen Trump.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Personal: Karrierewebseiten und Bewerbungsprozesse müssen besser werden

Bewerbungsprozesse mangelhaft

Einen passenden Angestellten zu finden, ist meist eine schwierige Aufgabe. Dabei tummeln sich genug Jobsuchende auf dem Markt. Machen Bewerber negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess, kann es die Marke des Arbeitgebers schädigen.
  • Fuchs plus
  • China bremst "auffälligen" Konsum

Stabile Nachfrage nach Fancy-Diamanten

Die Preise für natürliche Diamanten in Europa fielen im September um rund 2 %. Ein Grund dafür sind Chinas Anti-Luxus-Maßnahmen. Besonders der chinesische Markt verzeichnete einen Nachfragerückgang von 50 Prozent. Aber es gibt auch eine hohe Nachfrage nach Fancy-Diamanten.
  • Fuchs plus
  • Die Kunst der Collage auch für Anleger interessant

Collagen auf dem Kunstmarkt

Zu den neueren Techniken in der Bildenden Kunst zählen zweifellos die Collagen. Sie stehen mittlerweile für ein eigenständiges Segment innerhalb des Kunstmarktes. Im Kunstmarkt werden sie zunehmend interessanter.
Zum Seitenanfang