Gute Aussichten für die Eurozone
Die OECD setzt ihre Erwartungen für die Wirtschaft im Euroraum herauf. Sie nennt dafür drei zentrale Impulse.
Die Aussichten für die Eurozone bleiben weiter aufgehellt. Das unterstreicht noch einmal der neue OECD-Ausblick. Die Eurozone soll demnach 2017/18 um je 1,8% wachsen. Das ist etwas mehr als 2016 mit 1,7%. Damit schätzt die OECD die Eurozone stärker ein als der IWF. Der Währungsfonds setzt 1,6% und 1,7% für den gleichen Zeitraum an.
Die OECD nennt drei Impulse. Die Binnennachfrage wird angesichts der bis 2018 anhaltend expansiven Geldpolitik weiter zulegen. Dabei verstärken steigende Einkommen und Beschäftigung diesen Impuls. Zudem dreht sich langsam die Fiskalpolitik. Das „strenge Sparen“ – ein mutiger Euphemismus – geht zu Ende. Die Staatsausgaben lassen erste Spielräume für leicht expansive Impulse zu. Zudem soll der Außenhandel weiter Wachstumsbeiträge liefern.
Parallel zum mittlerweile recht robusten Wachstumspfad entwickelt sich die Inflation. Sie hat sich von der Nulllinie nach oben bewegt – wenn auch das Ziel von um die 2% nicht so bald erreicht werden wird. Angesichts des solideren Grundtrends hat die EZB zwar noch nicht ihre operative Politik, wohl aber ihre Wortwahl angepasst. Sie redet nicht mehr von der Möglichkeit, ihre Politik noch weiter zu lockern.
Aus dem Perspektivwechsel der EZB lässt sich bereits eine erste verbale Straffung ableiten. Denn es muss zusammen mit der Begrenzung des Ankaufprogramms gesehen werden. Die EZB bewegt sich damit am unteren Rand der Erwartungen. Der Euro gab zunächst leicht nach.
Fazit: Die Hüter des Euro werden sich auf dem rechten Weg wähnen. Dennoch dürften sie wieder zumindest verbal gegen den Euro intervenieren, sofern dieser allzu stark zulegt. Die Schmerzgrenze sind bisher etwa 1,14 zum Dollar.